Betreff
Entwicklung und aktuelle Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Stadt Erlangen
Vorlage
V/027/2016
Aktenzeichen
Ref. V
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Sachbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.


Die Wohnungslage in Erlangen ist sehr angespannt. Derzeit liegen der Abteilung Wohnungswesen ca. 1.700 Anträge auf Vermittlung einer öffentlich geförderten (Sozial-)Wohnung - vom Singlehaushalt bis zum Zwölf-Personen-Haushalt - vor. Im Verhältnis zu dieser Zahl werden jedoch wenige Wohnungen zur Vergabe frei, sodass diese hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum bei weitem nicht gedeckt werden kann. So konnten zum Beispiel im ersten Halbjahr 2016 durch die Abteilung Wohnungswesen lediglich knapp 200 öffentlich geförderte (Sozial-)Wohnungen oder sogenannte Belegrechtswohnungen vermittelt werden. Die Vermittlung einer Wohnung ist vor allem für Singlehaushalte und Familien mit vier und mehr Personen schwierig. Für diese Haushalte sind Wartezeiten von einem Jahr und deutlich länger nicht vermeidbar. Sorgen bereitet dem Fachamt, dass die Zahl an problematischem Klientel (z.B. psychisch krank, gewaltbereit, drogensüchtig usw.) zunimmt und nicht mit Wohnraum versorgt werden kann.

 

Zahlen zur Entwicklung der …

·         Wohnungsanträge: Viele Jahre betrug die Zahl der Wohnungsanträge um die 1.200. In den letzten Jahren ist diese Zahl um gut 30 % gestiegen. Seit mehreren Monaten liegen der Abteilung Wohnungswesen stets um die 1.700 laufende Anträge vor. Der Fachbereich geht davon aus, dass sich diese Zahl in den nächsten Jahren eher erhöht als verringert.

·         Wartezeit: Diese liegt derzeit bei ca. 13 Monaten und ist in etwa seit Jahren konstant.

·         vermittelten Wohnungen/Quartal: Derzeit können durch die Wohnungsvermittlung pro Quartal ca. 100 Wohnungen vergeben werden. In den letzten Jahren war die Zahl vereinzelt höher, was jedoch an den Belegrechtswohnungen lag, die zusätzlich vergeben werden konnten. Ohne Belegrechtswohnungen wäre die Zahl an vermittelten Wohnungen geringer.

·         neu entstehenden, geförderten Wohnungen: Zuletzt ist öffentlich geförderter Wohnungsbau in der Elisabethstraße (22) und in der Wilhelminenstraße (24) entstanden. Nächstes Jahr kann der GEWOBAU-Neubau in der Brüxer Straße mit 163 Wohnungen bezogen werden. Insgesamt werden  in den nächsten vier bis fünf Jahren etwa 1.000 Wohnungen gebaut.

·         Antragsabgabe: Es hat sich bewährt, dass der Wohnungsantrag nur auf Termin abgegeben wird. War bis vor gut einem Jahr ein Termin relativ oft innerhalb von zwei bis sechs Tagen zu bekommen, so hat sich diese Zeit mittlerweile auf vier bis sechs Wochen erhöht.

·         dringenden Fälle: Derzeit liegen dem Fachbereich etwa 200 Anträge vor, die nach objektiver Betrachtung durch den Fachbereich absolut dringend sind, die Antragsteller jedoch in kurzer Zeit nicht mit Wohnraum versorgt werden können. Diese Zahl hat sich deutlich erhöht.