Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Das Sportamt setzt sich
gemeinsam mit dem Sportverband Erlangen und anderen Partnern (EFIE, BLSV bzw.
Integration durch Sport, Helfende Hände Erlangen, FAU etc.) weiterhin intensiv
mit der Thematik „Sport und Flüchtlinge“ auseinander. Die in den bisher
stattgefundenen drei Sitzungen erarbeiteten Ansätze werden vertieft und
ausgebaut. Verfolgt werden dabei insbesondere drei Hauptziele. Erstens geht es
um die Schaffung von regelmäßigen Bewegungsmöglichkeiten für traumatisierte Menschen
in den Notunterkünften, die nur kurzfristig in Erlangen bleiben. Zweitens gilt
es Angebote von Sportvereinen für diejenigen Flüchtlinge zu kreieren, die einen
längeren Aufenthalt in Erlangen haben. Das dritte Ziel strebt die Schaffung von
Kommunikationsstrukturen und damit einhergehend eine systematische Koordination
und fundierte Netzwerkarbeit an.
Um die Kommunikationswege zu verkürzen, wurden von den Sportvereinen erste
Ansprechpartner für das Thema Flüchtlingsintegration benannt. Ebenso haben sich
Ansprechpartner in den Flüchtlingsunterkünften gefunden, die sich dort um die
Thematik Sport kümmern. Es existieren Listen mit Ansprechpartnern, die
kontinuierlich ergänzt und untereinander ausgetauscht werden. Zudem wurde ein
Maßnahmenkatalog erarbeitet, der bis zu festgesetzten Zeitpunkten umzusetzen
ist. Beispielsweise ist ein Kennenlernen zwischen den verschiedenen
Ansprechpartnern beabsichtigt. Geplant ist weiterhin eine App, die
Sportangebote für Flüchtlinge visualisieren soll. Die Umsetzbarkeit dieser App
wird bis zur nächsten Sitzung (27.06.2016) überprüft. Ebenso wird es ein
Organigramm geben, welches die Zuständigkeiten und Strukturen von Sport und
Flüchtlingen in Erlangen wiederspiegelt. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen wurde
über das BLSV-Programm „Integration durch Sport“ 15.000 Euro Unterstützung in
Aussicht gestellt.
Mittlerweile wurden die beschriebenen Aufgaben und Ziele durch die Bildung von
drei Arbeitsgruppen mit jeweils einem Kleingruppensprecher untereinander
aufgeteilt und verdichtet. Die erste Arbeitsgruppe (AG Finanzmittel) beschäftigt sich zum einen mit der Frage, wie die
Finanzmittel genutzt werden können, und zum anderen wie die Verwaltung und Dokumentation
über die Nutzung der Finanzmittel gestaltet werden kann. Daneben behandelt die
zweite Arbeitsgruppe (AG
Netzwerkkoordinator) das Thema, wie eine Koordinierung der Tätigkeiten des
Netzwerks geschaffen werden kann und welches Profil eine solche Arbeitskraft
mitbringen sollte. Die dritte Arbeitsgruppe (AG offene Sportgruppen) beschäftigt sich mit der Aufgabe
ausreichend offene Sportgruppen für Flüchtlinge in Erlangen zu schaffen sowie
mit der Akquise von Übungsleitern.
Um die zahlreichen Angebote der Stadtverwaltung, von Organisationen,
Initiativen, Vereinen und Ehrenamtlichen übersichtlich zu bündeln, gibt es nun
ein dezentrales, übersichtliches Online-Portal. Unter der Adresse http://erlangen.helpto.de haben alle Haupt- und Ehrenamtlichen Zugriff und
können dort ihre Angebote dezentral einstellen. Ein Profil des Sportamtes
Erlangen ist bereits auf helpto
erstellt. Die Existenz und das Ziel des Online-Portals werden nun auch an alle
Ansprechpartner des Netzwerks „Sport und Flüchtlinge“ kommuniziert. Geplant ist
den sportlichen Bereich zu pflegen, indem Angebote oder Gesuche dezentral
online gestellt werden. So können sportliche Angebote – sei es in Form von
Bewegungskursen, Sportkleidung oder Sportgeräte – direkt an die Zielgruppe
kommuniziert werden.
Ebenso werden über das Vorhaben „Sozio-kulturelle Integration der Flüchtlinge“
Fortbildungen zu den Themen „Interkulturelle Trainings“ und „Umgang mit traumatisierten
Flüchtlingen“ angeboten. Diese Fortbildungen richten sich an Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Stadt Erlangen, die viel mit Flüchtlingen arbeiten. Offen
bleibt der Punkt der Qualifizierung und Weiterbildung derjenigen Personen, die
nicht Mitarbeitende der Stadt Erlangen sind, aber mit Flüchtlingen durch den
Sport im direkten Kontakt stehen.