Die Memelstraße zwischen Nürnberger Straße und
Zeppelinstraße wird gemäß beiliegender Planung (Anlage) als „Verkehrsberuhigter
Bereich“ ausgebaut.
Mit der vorliegenden Planung (Anlage) ist die Leistungsphase „Vorplanung“ gemäß
DA Bau - Abschnitt 5.4 abgeschlossen. Die Verwaltung wird beauftragt, die
weiter notwendigen, vertiefenden Planungsschritte durchzuführen.
1. Bestand
Die Memelstraße ist eine Erschließungsstraße mit ca. 650 Kfz/Tag, im Einmündungsbereich mit der Nürnberger Straße ca. 990 Kfz/Tag. Sie ist Teil einer Tempo-30-Zone. Es ist Zweirichtungsverkehr zugelassen, auf der Fahrbahn wird einseitig geparkt. Die Begegnung von zwei Pkw ist derzeit nicht möglich.
Im Bereich zwischen Nürnberger Straße und Sudetenstraße sind morgens kurz vor Schulbeginn zahlreiche „Elterntaxis“ zu beobachten, also Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Grundschule fahren. Die zahlreichen Fahrzeuge, die häufig an der Einmündung Sudetenstraße/ Memelstraße in mehreren Zügen wenden, gefährden dabei die zu Fuß gehenden Schulkinder, die im Bereich Sudetenstraße die Memelstraße überqueren müssen, um zum Haupteingang der Friedrich-Rückert-Grundschule (Liebigstraße) zu gelangen.
Straßenzustand der Memelstraße zw. Nürnberger Straße u. Zeppelinstraße: Es sind gravierende Straßenschäden (u.a. Risse, Ausbrüche, Flickstellen) vorhanden. Der Fahrbahnaufbau (nur 4,5 – 8,5 cm Asphalt) ist sehr gering und für die derzeitige Beanspruchung unzureichend. Die Straßenentwässerungseinrichtungen sind massiv geschädigt (u.a. Scherbenbildung, Längsrisse, undichte Rohrverbindungen).
Eine Sanierung der Fahrbahnbeläge und der Straßenentwässerungseinrichtungen ist technisch und wirtschaftlich nicht möglich. Daher ist ein Vollausbau der Straße erforderlich.
2. Prozesse und Strukturen
Am 28.07.2015 fand das 1. Bürgergespräch zum Ausbau der Memelstraße statt. Dabei wurden die Anwohner und Grundstückseigentümer im betroffenen Abschnitt der Straße über das Vorhaben informiert und sie hatten die Möglichkeit auf verkehrliche Probleme und ihre Wünsche hinzuweisen. Es wurden u.a. die „Eltern-Taxis“, zahlreiche Fremdparker durch Lehrer und Schüler und daraus resultierend zu viel Verkehr in der Memelstraße bemängelt. Es wurden Maßnahmen zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten sowie die Einrichtung eines „Verkehrsberuhigten Bereiches“ gefordert. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass, obwohl die meisten Mehrfamilienhäuser private Stellplätze haben, der Parkdruck in der Straße insbesondere mit Hinblick auf die Schulen recht hoch ist.
Für den Bereich zwischen
Nürnberger Straße und Sudetenstraße hat die Verwaltung mit dem beauftragten
Planungsbüro EGL zwei Varianten untersucht:
Zum einen wurde an der Einmündung Memelstraße/Sudetenstraße ein kreisverkehrsähnlicher
Platz untersucht, der das Wenden der „Eltern-Taxis“ erleichtern würde. Diese
Variante wurde von einem Fachgremium aus Polizei, Straßenverkehrsbehörde,
Verkehrsplanung und Friedrich-Rückert-Grundschule mit großer Mehrheit abgelehnt
und verworfen, da dadurch der unerwünschte Hol-Bring-Verkehr mit Autos durch
die Eltern zu stark gefördert würde. Die Schulwegsicherheit würde sich dadurch
nicht verbessern, weil die „Eltern-Taxis“ nach wie vor die Querungsstelle der
zu Fuß gehenden Schulkinder kreuzen würden.
Stattdessen wurde eine Variante von dem Fachgremium ausgewählt, die an der Kreuzung
Memelstraße/Sudetenstraße eine neue T-Einmündung vorsieht. Durch den Versatz
und die schmale Fahrbahn werden die Fahrgeschwindigkeiten von Kfz reduziert und
die zu Fuß gehenden Schulkinder können die Memelstraße leichter und schneller
überqueren. Weiterhin sind nahe der Nürnberger Straße Senkrecht-Parkstände
vorgesehen, die zeitlich befristet als Kurzzeitparker ausgewiesen werden
können. Somit sollen der Hol-Bring-Verkehr und das Wenden der „Eltern-Taxis“
nahe der Nürnberger Straße stattfinden, sodass die Querungsstelle der zu Fuß
gehenden Schulkinder an der Sudetenstraße von diesem Verkehr weitgehend
verschont bleibt.
Im Übrigen ist allgemeiner Konsens, dass Grundschulkinder nicht mit dem Kfz zur
Schule gebracht werden sollen, da die Kfz die zu Fuß gehenden Schulkinder
gefährden. In der Straße Am Röthelheim bestehen zudem bereits jetzt schon
Haltemöglichkeiten, um die Schulkinder geordnet aus dem Fahrzeug
aus-/einsteigen zu lassen.
Für den Abschnitt der
Memelstraße zwischen Sudeten- und Zeppelinstraße hat die Verwaltung nicht
nur eine Planung für einen Ausbau als „Tempo-30-Zone“ erarbeitet, sondern – auf
Wunsch der Bürger - auch eine Planung für die Umgestaltung der Straße als
„Verkehrsberuhigen Bereich“.
Am 23.06.2016 fand das 2.
Bürgergespräch zum Ausbau der Memelstraße statt, bei dem den Anwohnern und
Grundstückseigentümern im betroffenen Abschnitt der Straße die beiden Varianten
„Tempo-30-Zone“ und „Verkehrsberuhigter Bereich“ vorgestellt, erläutert und
diskutiert wurden. Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger stimmten mehrheitlich
für die Variante „Verkehrsberuhigter Bereich“, da sie hier geringere
Fahrgeschwindigkeiten der Kfz und eine ansprechende Straßenraumgestaltung
erwarten. Außerdem ist die Anzahl der Parkstände im öffentlichen Straßenraum
größer als bei der Variante „Tempo-30-Zone“.
Nach der Kostenschätzung durch
das beauftragte Planungsbüro EGL sind die voraussichtlichen Baukosten für beide
Varianten nahezu identisch.
Für den Ausbaubereich sind KAG-Beiträge nach der Straßenausbaubeitragssatzung
der Stadt Erlangen von den Eigentümern der anliegenden Grundstücke zu erheben.
Dabei entfallen auf die beiden städtischen Schulgrundstücke ca. 85% der
umlagefähigen Kosten.
Die Bauausführung des
Neubaus Memelstraße wird erst nach dem Abschluss der Freiflächenumgestaltung im
Rahmen der Sanierung des Ohmgymnasiums und dem Neubau eines
Regenrückhaltebeckens durch den EBE im Bereich Ohmplatz/Memelstraße (also
voraussichtlich 2019) stattfinden, damit durch vorgenannte Baumaßnahmen die
neue Straße nicht beschädigt wird.
Die Memelstraße liegt nach derzeitigem Sachstand im Untersuchungsgebiet „Soziale Stadt Erlangen Südost“.
3. Planung
Bei der Umgestaltung der
Memelstraße zw. Nürnberger u. Zeppelinstraße zum „Verkehrsberuhigten Bereich“
wird insbesondere im Bereich Sudetenstraße die Schulwegsicherheit für die
Grundschüler, wie unter „2. Prozesse und Strukturen“ beschreiben, deutlich
erhöht. Durch die neue T-Einmündung entsteht vor der Friedrich-Rückert-Grundschule/Liebigstraße
ein Platzbereich mit Aufenthaltsqualität.
Durch die Versätze an der Sudetenstraße und der Theodor-Kippel-Straße im
Verlauf der Memelstraße sowie mehrere Pflasterbereiche in der Fahrbahn sollen
die Fahrgeschwindigkeiten der Kfz reduziert werden. Die Erreichbarkeit der
Grundstücke und angrenzenden Straßen mit dem Kfz bleibt weiterhin erhalten.
Aufgrund der Straßengestaltung ist der Begegnungsfall Pkw-Rad nahezu
durchgängig möglich. Für die Begegnung Pkw-Pkw sind mehrere großzügige
Ausweichstellen vorhanden.
Rund um die beiden Feuerwehrzufahrten zu den beiden Schulen wurden die Bereiche großzügig frei gehalten von Parkständen, um die erforderlichen Flächen für die Feuerwehr nach den „Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr“ zu gewährleisten. Im Straßenverlauf sind zwei Ausweichstellen zum evtl. Begegnen von Feuerwehrfahrzeugen vorgesehen. Dies ist derzeit in der Memelstraße nicht möglich und stellt insgesamt eine deutliche Verbesserung für die Feuerwehr dar.
In der neuen Memelstraße sind
derzeit 17 neue Baumstandorte vorgesehen. Die tatsächliche Anzahl von zu
pflanzenden Bäumen kann aber erst im Zuge der Ausführung abschließend bestimmt
werden, da die Realisierbarkeit abhängig von der tatsächlichen Lage von
unterirdischen Leitungen ist.
Die Straßenbeleuchtung wird auf Basis der neuen Verkehrsraumgestaltung neu
konzeptioniert und erneuert. Vorgesehen sind energieeffiziente technische
LED-Leuchten.
Trotz der vorgenannten Flächen für die Feuerwehr und die zahlreichen Baumstandorte ist es in der Planung gelungen, nahezu die gleiche Anzahl öffentliche Parkmöglichkeiten (42) in der Straße unterzubringen wie im Bestand (44).
4. Ressourcen
Investitionskosten
(einschl. Beleuchtung): |
560.000
€ |
bei IPNr.: 541.407 |
Sachkosten: |
bei
Sachkonto: |
|
Personalkosten
(brutto): |
bei
Sachkonto: |
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Folgekosten |
bei
Sachkonto: |
|
Korrespondierende
Einnahmen |
bei
Sachkonto: KAG-Beiträge |
|
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
werden bei IvP-Nr. 541.407 zu gegebener Zeit für das Jahr 2019 angemeldet.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlage: Vorplanung Memelstraße: Verkehrsberuhigter Bereich