Dem vorliegenden Bedarfsnachweis für die
Erweiterung der Hauptfeuerwache an der Äußeren Brucker Straße um ein
zweigeschossiges Gebäude mit einer Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen für
Großfahrzeuge, einem Raum für die Reinigung der Schutzkleidung sowie
Räumlichkeiten für eine neue Atemschutzübungsanlage und zugehörigen Fitnessraum
wird gemäß DABau 5.3 zugestimmt.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Durch den Erweiterungsbau soll die Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Erlangen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt erhalten bleiben.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
-
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Der
zentrale Standort der Hauptfeuerwache ist für das Stadtgebiet Erlangen und
damit die Erreichbarkeit der verschiedenen Stadtteile innerhalb der
gesetzlichen Hilfsfrist, der Lage zur Innen-/Altstadt, dem Bereich der
Universitätskliniken und der unmittelbaren Autobahnanbindung bereits in den
1950er Jahren sehr gut gewählt worden. Durch den Schluss des Adenauerrings hat
sich u.a. die Erreichbarkeit der Neubaugebiete im Büchenbacher Westen
verbessert. Der angestrebte Bau der Kosbacher Brücke verbessert – durch die
unmittelbare Anbindung der Hauptfeuerwache an diese – darüber hinaus nochmals
die grundsätzliche Erreichbarkeit des Erlanger Westens.
Es
soll auch zukünftig versucht werden, im Stadtgebiet Erlangen neben den Gerätehäusern
der Freiwilligen Feuerwehren mit einer Feuerwache mit hauptamtlichen Einsatzkräften,
der Hauptfeuerwache auszukommen; dies würde logistischen Aufwand und immense
Finanzmittel für zusätzliche Technik und Personal für eine zweite Feuerwache
sparen.
Ein
kompletter – mit hohen Kosten verbundener - Neubau der Hauptfeuerwache ist zum
einen aufgrund des derzeit optimalen Standorts und zum anderen durch die „schrittweise
Entstehung“ nicht sinnvoll. Mit dem 1956 erbauten Verwaltungsgebäude mit der zwischenzeitlich
durchgeführten Sanierung, dem Bau des Sozialtraktes im Jahr 1983, dem Neubau
des Schlauch-/Übungsturms und einer Fahrzeughalle mit sechs Stellplätzen im Jahr
2006 sowie des letzten Bauabschnitts im Jahr 2008 mit weiteren drei
Stellplätzen, dem Werkstättenbereich sowie dem „Gerätehaus“ der Freiwilligen
Feuerwehr Erlangen-Stadt wurde die Hauptfeuerwache schrittweise erbaut und
modernisiert und so den jeweiligen Notwendigkeiten angepasst.
Die Stadt Erlangen wächst mit Neubauten, wie
den verschiedenen Universitätskliniken mit großen Bettenkapazitäten, den
Forschungseinrichtungen, neuen Lehrstühlen der FAU, dem Siemens Campus, neuen
Wohngebieten etc. mit daraus resultierenden neuen Gefahrenschwerpunkten stetig
weiter. Im Stadtgebiet befinden sich zwischenzeitlich jeweils über 40 Bereiche,
die in die Gefahrengruppen II und III im Zusammenhang mit biogefährdenden und
radioaktiven Stoffen eingestuft sind. Im Vergleich (Kennzahlen) zu den
Nachbarstädten hat die Stadt Erlangen - auf jeweils 1.000 Einwohner bezogen -
in vielen Bereichen ein deutlich höheres Gefahrenpotential. Bei
zwischenzeitlich über 110.000 Einwohnern, über 100.000 Arbeitsplätzen, über
60.000 Einpendlern bei nur 15.000 Auspendlern und ca. 40.000 Studierenden
befinden sich an Werktagen über 180.000 Menschen im Stadtgebiet. Mit diesen
Entwicklungen und auf Basis dieser zeitgleich über 180.000 Menschen in der
Stadt muss das größte Sicherheitsunternehmen der Stadt Erlangen, die Feuerwehr,
Schritt halten.
Auf
der Hauptfeuerwache versehen die hauptamtlichen Kräfte der Ständigen Wache und
die ehrenamtlich Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Erlangen-Stadt in
hervorragender Zusammenarbeit Ihren gemeinsamen Dienst für die Sicherheit der
Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Die Freiwillige Feuerwehr Erlangen-Stadt
wird bis zu 150 Mal im Jahr alarmiert, um gemeinsam mit der Ständigen Wache zu
einer Schadenslage auszurücken, Sonderfahrzeuge nachzuführen oder die aufgrund
eines Einsatzes verwaiste Hauptfeuerwache für eventuelle Paralleleinsätze zu
besetzen.
Wie
bereits seit einigen Jahren im Arbeitsprogramm immer wieder unterstrichen,
werden für die von der Ständigen Wache und der Freiwilligen Feuerwehr zu
besetzenden Einsatzfahrzeuge dringend weitere Stellplätze benötigt, da auf
mehreren Stellplätzen nicht den Unfallverhütungsvorschriften konform sehr
beengt zwei Fahrzeuge stehen, Einsatzfahrzeuge aufgrund fehlender Stellplätze
regelmäßig am Hof (was im Sommer schwierig und im Winter untragbar ist) geparkt
werden müssen und darüber hinaus zeitnah aus einsatztaktischer - der
Entwicklung der Stadt Erlangen Rechnung tragender - Sicht noch mindestens zwei
Fahrzeuge (Ständige Wache und FF Erlangen-Stadt) beschafft werden müssen, die
keine Ersatzbeschaffung, sondern eine erstmalige Beschaffung darstellen, so
dass für die neuen Fahrzeuge keine Stellplätze durch die „Aussonderung“ der
alten Fahrzeuge frei werden.
Die
Atemschutzübungsanlage aus dem Jahr 1983 wird zum einen den technischen Anforderungen
nicht mehr gerecht und ist zum anderen in einem den heutigen Unfallverhütungs-
und Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprechenden Raum eingebaut. Aufgrund
der sehr beengten Platzverhältnisse gestaltet sich die Rettung von eventuell
beim Streckendurchgang mit gesundheitlichen Problemen konfrontierten
Einsatzkräften sehr schwierig; dies stellt ein entsprechendes Risiko dar. Aus
diesem Grund werden für eine neue Atemschutzübungsanlage, die jährlich von über
300 Feuerwehraktiven aus den Erlanger Feuerwehren absolviert werden muss,
dringend neue Räumlichkeiten benötigt. Der Fitnessraum soll sich aufgrund der
Doppelnutzung (Gerätschaften im Zusammenhang mit dem Durchgang durch die
Atemschutzübungsanlage) zukünftig in der unmittelbaren Nähe der Übungsanlage
befinden.
Für
die Reinigung der Schutzkleidung aller haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte
im Stadtgebiet wird ein Raum für die Industriewaschmaschine und den
Industrietrockner benötigt. Die derzeitige Unterbringung stellt nur ein Provisorium
dar.
Durch
die Lage der Hauptfeuerwache bestehen kaum mehr Ausdehnungsmöglichkeiten; ein
Ziel ist es, den für die Ausbildung, die täglichen Arbeitsabläufe, für die
Fahrzeugübernahmen und die Ausbildung an den Fahrzeugen sowie die
Parknotwendigkeiten für ehren- und hauptamtliche Einsatzkräfte (vor allem bei
Alarmierungen im Zusammenhang mit entsprechenden Schadenslagen) dringend
benötigten Innenhof nicht durch die notwendige Erweiterung einzuengen. Das
unter der Federführung des Gebäudemanagements erarbeitete Modell für den
Erweiterungsbau (siehe Entwürfe in der Anlage) auf dem zur Flurnummer der
Hauptfeuerwache gehörenden Parkplatz auf der Ecke Am Ehrenfriedhof und Äußere
Brucker Straße in direktem Anschluss an den bestehenden Gebäudetrakt (siehe Lageplan)
und einer Ausfahrt auf die Äußere Brucker Straße stellt unter diesen
Rahmenbedingungen die einzige noch gegebene Möglichkeit der Ausdehnung und
damit ein sehr zielführendes Modell dar. Im Zusammenhang mit dem Parkplatz
brachte ein Gespräch zwischen dem Gebäudemanagement und dem Stadtplanungsamt
folgendes Ergebnis mit sich: Der öffentlich gewidmete Parkplatz müsste
entwidmet werden. Hierfür wäre vom Stadtplanungsamt ein Beschluss im UVPA
herbeizuführen. Der Vollzug der Entwidmung würde dann nach Beschlussfassung im
UVPA durch das Tiefbauamt vollzogen. Das Standesamt hält auf Nachfrage durch
das Gebäudemanagement den Parkplatz für nicht mehr zwingend erforderlich, da
auf dem Ehrenfriedhof lediglich einmal im Jahr, am Volkstrauertag, eine
Gedenkfeier stattfindet. Die Besucher des Ehrenfriedhofes könnten zukünftig
auch den Parkplatz des Neustädter Friedhofes nutzen.
Als
zukünftige Erweiterungsmöglichkeit steht der Aufbau auf die dafür bereits
statisch ertüchtige Seitengarage (Stellplätze 13 – 20) zur Verfügung, die
mittelfristig für Büros, Ruheräume und Stabsräumlichkeiten genutzt werden muss.
Für die zukünftige Schaffung von weiteren Stellplätzen und den Neubau von
Werkstätten muss zu gegebenem Zeitpunkt in einem weiteren Schritt das im Jahr
1956 erbaute Verwaltungsgebäude durch einen Neubau ersetzt werden.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Die Kosten für den notwendigen
Erweiterungsbau belaufen sich auf ca. 1,3 Millionen Euro (siehe Anlage zur
Grobkostenermittlung). Die Grobkostenermittlung kann zu dem derzeitigen
Planungszeitpunkt nur mit einer Genauigkeit von +/- 30% ermittelt werden. Bei
berechneten Gesamtkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro wird die Endabrechnungssumme
damit voraussichtlich zwischen 910.000 Euro und 1,69 Mio. Euro liegen. Der
Haushaltsentwurf der Kämmerei sieht für das Jahr 2017 Planungskosten in Höhe
von 90.000 Euro vor. Für die Realisierung des Erweiterungsbaus sollen nach den
Planungen des Amtes 24 darüber hinaus für das Jahr 2018 Finanzmittel in Höhe
von 1.070.000 Euro und für das Jahr 2019 in Form einer VE Finanzmittel in Höhe
von 140.000 Euro eingestellt werden.
Vom Freistaat Bayern wird für die vier
Stellplätze und die Räumlichkeiten für die Atemschutzübungsanlage ein Zuschuss
in Höhe von 220.000 Euro erwartet. Die neue Atemschutzübungsanlage wird darüber
hinaus vom Freistaat Bayern mit 40.000 Euro bezuschusst. Die grundsätzliche
Finanzierung der Technik im Zusammenhang mit einer neuen Atemschutzübungsanlage
in Höhe von ca. 200.000 Euro soll zu gegebenem Zeitpunkt aus dem Amtsbudget
erfolgen.
Investitionskosten: |
1.300.000
€ |
z.T.
bei IPNr.: 126.403 |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
220.000€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr. 126.403 (90.000 €)
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden; Mehrkosten 1.210.000 €
Anlagen:
- Grobkostenermittlung
- Vorplanung Lageplan
- Vorplanung Grundriss EG
- Vorplanung Schnitte Grundriss OG