Betreff
Vorstellung des Modellversuches "Pädagogische Qualitätsbegleitung" in Kindertageseinrichtungen
Vorlage
512/027/2016
Aktenzeichen
IV/512/PKJ T.2729
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Das Sachgebiet Freie Träger und Zuschusswesen der Abteilung Kindertageseinrichtungen hat sich im Frühjahr 2015 zur Teilnahme am Modellversuch „Pädagogische Qualitätsbegleitung in Kindertageseinrichtungen (PQB)“ des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration beworben. Schwerpunkt der Bewerbung ist die Beratung von Einrichtungen, welche durch Initiativen und Elternvereine betrieben werden und somit nicht an größere Trägerverbände angeschlossen sind. Nach der Zusage der Förderung (bis zu 90% der Personalkosten) wurde die Stelle im Sommer 2015 ausgeschrieben und zum 01. November 2015 besetzt. Inhaltlich gestaltet und wissenschaftlich begleitet wird der Modellversuch vom Institut für Frühpädagogik (IFP). Grundlagen sind das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz samt Ausführungsverordnung, der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan sowie die dazugehörige U3-Handreichung und die Anknüpfung an bereits abgeschlossene Projekte wie die „Sprachberatung“, das Netzwerk „Konsultationseinrichtungen“ und die Fortbildungskampagne „Dialog Bildung“.

 

Es handelt sich bei dem Modellversuch PQB um ein Unterstützungsangebot für Kindertageseinrichtungen, welche nach dem BayKiBiG arbeiten und gefördert werden. Die Inanspruchnahme ist freiwillig und erfolgt innerhalb vorgegebener Rahmenbedingungen. Die Begleitung der KiTas hat Prozesscharakter und zielt auf eine nachhaltige Wirkung im Bereich Qualitätssicherung und -weiterentwicklung, mit dem Schwerpunkt Interaktionsqualität. Mit diesem Projekt soll dem hohen Unterstützungs- und Vernetzungsbedarf der Praxis Rechnung getragen werden, ein zuverlässiger Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis sowie eine landesweite Sichtbar- und Nutzbarmachung von guter Praxis in Kindertageseinrichtungen gewährleistet werden. Das Kind mit seinen Bedürfnissen und Rechten als aktiver und kompetenter Mitgestalter seiner Bildungsprozesse steht hierbei im Mittelpunkt ebenso wie das Voneinander- und Miteinanderlernen der Kinder in heterogenen Kleingruppen. Die PQB-Tätigkeit wird als systematische Beratung verstanden und orientiert sich an sozialkonstruktivistischen Grundsätzen, die Methoden sind in erster Linie Coaching und Training-on-the-Job. Die durch die PQB angestoßenen Prozesse werden im Miteinander von Team, Fachberatung und weiteren Beteiligten getragen und durch die Etablierung von Qualitätsnetzwerken nachhaltig unterstützt.

 

Frau Andrea Derksen hat nach Dienstantritt zum 01. November 2015 als Pädagogische Qualitätsbegleitung neben der vorgegebenen Teilnahme an der Eingangsqualifizierung durch das IFP mit der Vorstellung des Modellversuchs und der damit verbundenen Akquise in unterschiedlichen Besprechungen und Präsentationsterminen für die Kindertageseinrichtungen begonnen, sodass in 2016 nach Klärung aller Formalitäten (Verträge, Umfang, Datenschutz usw.) mit den Einrichtungsträgern und -leitungen die PQB-Prozesse in den teilnehmenden Kindertageseinrichtungen starten können. Aktuell stehen noch Kapazitäten für weitere Teilnehmer zur Verfügung. Die vorhandene Vollzeitstelle soll für den Modellversuch 30 Kindertageseinrichtungen begleiten.

 

Im Mai startet im Rahmen der PQB-Arbeit das Netzwerktreffen Inklusion, zu dem alle Kindertageseinrichtungen in Erlangen eingeladen werden, um eine Plattform für kollegiale Beratung und inhaltliche Weiterentwicklung des Inklusionsgedankens zu schaffen.

 

Im Übrigen besteht selbstverständlich auch für die städtischen Einrichtungen die Möglichkeit, an einem PQB-Prozess teilzunehmen.

 

Der Modellversuch ist vorerst befristet bis Ende 2018.

 


Anlagen: PQB-Info-Flyer, PQB-Kurzkonzeption