Betreff
Übersicht über die Arbeit der Verwaltung in Sachen Flüchtlinge, neue Herausforderungen und erweiterte Arbeitsstrukturen
Vorlage
13/077/2015
Aktenzeichen
OBM und Ref. V
Art
Beschlussvorlage

Der Stadtrat nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und befürwortet den aufgezeigten weiteren Weg 


1.     Zahl und Entwicklung

 

Flüchtlinge in der Stadt Erlangen: zwischen humanitärer Verpflichtung und selbstverpflichteter Willkommenskultur

Seit Jahrzehnten beherbergt die Stadt Erlangen Flüchtlinge aus Krisengebieten weltweit, genauso lange werden die Geflüchteten und ihre Familien in der Stadtgesellschaft integriert. In den letzten Monaten hat sich nun eine neue Dimension aufgetan, die Herausforderungen an die Stadtverwaltung im Bereich Flüchtlingsarbeit sind enorm gestiegen. Hierfür braucht es in der Stadtverwaltung verbesserte Strukturen und enge, referatsübergreifende Zusammenarbeit.

 

a)    Stand der Flüchtlingszahlen und Prognosefaktoren

 

i.              Stand Flüchtlingszahlen

 

Entsprechend der Zuständigkeiten gibt es folgende drei Unterscheidungen bei den in Erlangen wohnenden Flüchtlingen.

 

·                     ZAE Dependancen

 

In den Dependancen der ZAE Zirndorf sind Flüchtlinge untergebracht, die keinen Platz mehr in der ZAE Zirndorf haben. Hier sind Flüchtlinge, die registriert werden, bevor Sie auf die Kommunen umverteilt werden. Die Verweildauer richtet sich nach den Arbeitskapazitäten in Zirndorf und war in den letzten Monaten starken Schwankungen unterlegen.

Momentan sind in den ZAE Dependancen in Erlangen rund 650 Flüchtlinge untergebracht. Bis Jahresende wird eine Erhöhung der Zahl auf 700 prognostiziert sowie bis Ende Januar 2016 auf knapp 1000.

 

·                     Dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen im laufenden Asylverfahren

 

In dezentralen Unterbringungen wohnen Flüchtlinge, die bereits registriert wurden und nach Erlangen verteilt wurden. Es handelt sich hierbei um Flüchtlinge im laufenden Asylbewerbungsverfahren.

Momentan sind knapp über 1000 Flüchtlinge in Erlangen dezentral untergebracht. Am 10.11.2015 wurde der Stadt von der Regierung von Mittelfranken angekündigt, dass die Quote, der nach Erlangen wöchentlich zugewiesenen Flüchtlinge, von 50 auf 70 steigen wird. Bis Jahresende wird damit eine Erhöhung auf 1350 prognostiziert.

 

Anerkennungsquote

Die Gesamtschutzquote des BAMF betrug im Oktober 2015 51,3 %. Im September 2015 lag sie noch bei rund 37 %. Über das Jahr 2015 hinweg liegt sie nun bei 41,2 %. Momentan wird demnach die Hälfte der antragstellenden Asylbewerber in irgendeiner Form anerkannt und erhält somit eine Bleibeperspektive. Für Details siehe Anlage I (BAMF: Aktuelle Zahlen zu Asyl. Stand Oktober 2015).

 

Anerkennungsgeschwindigkeit

Da die Entscheidungen des BAMF nach wie vor lange Zeit in Anspruch nehmen, stellt sich die Unterbringungsfrage kurz- und mittellangfristig für alle der Stadt zugewiesenen Flüchtlinge, langfristig zumindest für die Hälfte von ihnen.

 

·                     Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF)

 

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, also Kinder und Jugendliche, die alleine ohne einem Vormund auf der Flucht sind, unterliegen dem Jugendschutz. Sie haben einen erhöhten Betreuungsschlüssel und andere Unterbringungsvorgaben als andere Flüchtlinge.

Momentan sind 75 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Erlangen untergebracht. Bis Jahresende wird eine Erhöhung der Zahl auf 85-95 prognostiziert.

 

2.     Bestehende Angebote und Perspektiven nach Fachämtern

Im Folgenden werden bestehende Angebote die von den Ämtern der Verwaltung bearbeitet werden aufgeführt sowie geplante Perspektiven aufgezeigt. Flüchtlingsarbeit ist in hohem Masse eine Querschnittsaufgabe, weswegen wiederholt Verweise auf andere Ämter, wie auch externe Partner, eingefügt sind. Unter 3. Erweiterte Prozesse und Strukturen werden darüber hinaus neu entstehende Prozesse und Strukturen aufgeführt, die gewährleisten sollen, das Thema Flüchtlingsunterbringung, Integration in den Arbeitsmarkt, sozio-kulturelle Integration und Koordination von Ehrenamtlichen systematisch zu unterstützen, um mittelfristig und langfristig den Herausforderungen angemessen zu begegnen.

 

 

OBM/13-4

 

Bestehenden Angebote und Perspektiven

a)            Koordinationsaufgaben

·        Erarbeitung eines Profils für die Stelle der „Koordinatorin für die ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuer“

·        Erarbeitung eines Qualifizierungs- und Fortbildungsprogramms für die ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuer

·        Vermittlung von Spendern an die Ehrenamts-Koordinatorin

·        Beratung von spendenwilligen Unternehmen und Akteuren

·        Erarbeitung eines Konzepts für einen Dankeschön-Empfangs für ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuer für die Durchführung im Jahr 2016

·        In Kooperation mit der FAU wird am 22. und 23.1.2016 die Konferenz „Abgelehnt? Geduldet? Willkommen? im Ratssaal durchgeführt.

·        Flüchtlings-App für Erlangen: Verschiedene Angebote werden sondiert, mit potentiellen Sponsoren diskutiert und innerhalb der Stadtverwaltung koordiniert mit dem Ziel, eine App für die Informationsbedürfnisse von Flüchtlingen 2016 zu realisieren.

·        Geschäftsführung Runder Tisch Flüchtlinge bis Oktober 2015

 

b)           Bereich Bildung und Sprachförderung

i.     die.begleiter - Bildungspatenschaften
Aktuell werden 8 jugendliche Flüchtlinge im Rahmen einer Bildungspatenschaft betreut.

 

ii.    Sprachförderprogramm Wi.l.D.

·         Im Schuljahr 2015/2016 werden in den drei Übergangsklassen an der Eichendorffschule 10 Wochenstunden Förderunterricht erteilt und Expertise im Bereich „Didaktik des Deutschen als Zweitsprache“ an die Lehrkräfte weitergegeben.

·         Eine weitere studentische Kraft ist mit zwei Wochenstunden in der Übergangsklasse an der GS Friedrich-Rückert-Schule eingesetzt.

 

iii.   Sprachkurse im Rahmen der Deutsch-Offensive:

·         2 Kurse für jugendliche Flüchtlinge mit insgesamt 25 Teilnehmern

·         4 Kurse für erwachsene Flüchtlinge mit 48 Teilnehmern

·         Koordination der ehrenamtlichen Kursleiter für Sprachkurse für Flüchtlinge bis August 2015

 

iv.   Dolmetscher

Vermittlung von ehrenamtlichen Dolmetschern für Dienststellen der Stadt und externe Partnern.

 

c)    Willkommenskultur für Kinder und Jugendliche

 

W.I.L.D. und die.begleiter werden 2016 einen Erlangen-Führer für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche und damit auch Flüchtlingen erarbeiten.

 

 

OBM/ZV - 37 und FF

Der Katastrophenschutz und die Freiwillige Feuerwehr  haben in Eilbeschlüssen Notfallunterkünfte für Flüchtlinge aufgebaut und die notwendigen Beschlüsse zum reibungslosen Ablauf umgesetzt. Details zu Einsätzen siehe Anlage II Tätigkeiten Amt 37 und FF. Die Arbeitsprozesse haben sich als effizient und verlässlich erwiesen.

 

 

OBM/ZV-11

·         OBM/ZV-11 versorgt den stetig steigenden, teils kurzfristig nötigen und individuellen Bedarf an Personalressourcen in den Ämtern.

·         Zusätzlich wurde ein Ausbildungsplatz für einen Flüchtling geschaffen

·         Derzeit wird ein Konzept für Praktika für Flüchtlinge bei der Stadt erarbeitet. Details siehe Anlage III Tätigkeiten Amt 11.

 


Ref. I-41

Bestehende Angebote und Perspektiven

Amt 41 veranstaltet im Frankenhof Kinderprogramme, an denen auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge teilnehmen. Insbesondere das Kinderferienprogramm vom 7. bis 11. September war gut besucht.

Die Stadtteileinrichtungen des Amtes wie Bürgertreffs und Abenteuerspielplätze sind auch offen für Flüchtlinge. Hier soll verstärkt auf bestehende Angebote bereits existierender Gruppen hingewiesen werden wie zum Beispiel in der Villa mit dem Internationalen Frauentreff oder dem Café Asyl (Ort der Begegnung für und mit Flüchtlingen). In der Jugendclubarbeit ist zu überlegen, inwieweit sich die Gruppen für junge Flüchtlinge öffnen können. Derzeit besteht die Überlegung, ob zusammen mit dem Stadtverband der Erlanger Kulturvereine ein Konzept erarbeitet werden kann, wie neue kulturelle Gruppen aus dem Kreis der Flüchtlinge erwachsen können.  

 

Ref. I-52

Perspektiven

Es gibt vielerorts Initiativen, die ein Sportangebot vorsehen. Das Sportamt und der Sportverband sollen hier einen Weg aufzeigen, um ein koordiniertes Sportangebot mit den Erlanger Sportvereinen und ggf. weiteren Einrichtungen für Flüchtlinge und Asylbewerber einzurichten unter Einbindung der vielerorts entstehenden Initiativen von externen Akteuren wie E.F.I.E. und der Siemens AG mit eingebunden.

 

Ref. II

Angebote und Perspektiven

Die Stadt Erlangen und die Kreishandwerkerschaft Erlangen – Hersbruck – Lauf arbeiten gemeinsam daran junge Flüchtlinge in den Erlanger Arbeitsmarkt zu integrieren. Ziel ist es, die örtlichen Handwerksunternehmen bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen und gleichzeitig einen humanitären Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingssituation zu leisten.
Stadt und Kreishandwerkerschaft haben daher am 16. Oktober 2015 eine Vereinbarung geschlossen, mit der die durch die Änderungen des Aufenthaltsgesetztes neuen rechtlichen Rahmenbedingungen zu Gunsten der Flüchtlinge ausgeschöpft und verbindliche und transparente Entscheidungsmaßstäbe festgelegt werden. Die duale Berufsausbildung ist eine der besten Möglichkeiten zur Integration von jungen Flüchtlingen. Sie trägt außerdem dazu bei, bestehenden Fachkräfteengpässen und einem Mangel an Nachwuchskräften entgegenzuwirken. Details siehe Anlage IV Vereinbarung Stadt und KHW.

 

Ref. II-GGFA

Bestehenden Angebote und Perspektiven

a)     Aktive Mitarbeit am runden Tisch Flüchtlinge sowie in der Strategiegruppe zur Arbeitsmarktintegration. Angebot der Einweisung und Begleitung von Helferkreisen in Profiling und Bewerbungsunterstützungsprozessen, um den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt gängiger zu machen, bzw. bei SGB II Eintritt bereits auf fundierten Datenstand treffen zu können, vom dem sich die weiteren Integrationsschritte ableiten;

b)     Ausbau des Angebotes für Flüchtlinge in den Berufsintegrationsklassen (als Träger beauftragt);

c)     Bereitstellen und Einkauf passgenauer Angebote für anerkannte Flüchtlinge im SGB-Bezug in Abhängigkeit von den bereitgestellten Bundesmitteln (im Planungsstand und noch nicht operationalisierbar).

Weiteres siehe 3. Erweiterte Prozesse und Strukturen – Arbeitsmarktintegration.

 

Ref. III-EB77

EB77 unterstützt beim Einrichten der Notunterkünfte und organisiert die Abfallentsorgung.

 

Ref. III-33

 

Amt 33 /Abteilung 332 ist neben Amt 51, Amt 50 und der Asylsozialberatung einer der wichtigsten Akteure in der Stadtverwaltung und erfüllt gesetzliche Pflichtaufgaben. Dabei muss die Aufgabenerledigung einerseits den individuellen, Schicksalen und Lebenslagen der betroffenen Personen gerecht werden. Andererseits kann sie nur im Rahmen der rechtlichen Vorgaben erfolgen. Hierbei schöpft die Abteilung 332 Ermessensspielräume, so weit vorhanden, zugunsten der Betroffenen aus.

 

Bestehende Angebote

  • Amt 33 obliegt die melde- und ausländerrechtliche Erfassung, Betreuung und Verwaltung der nach Erlangen zugewiesenen Flüchtlinge. Das bedeutet, Amt 33 erfasst die zugewiesenen Personen melde- und ausländerrechtlich und versorgt sie mit den notwendigen Papieren. Zudem kümmert sich Abteilung 332 bereits während des laufenden Asylverfahrens um die Erteilung von Beschäftigungs- und Reiseerlaubnissen und führt Gespräche mit Unterstützern, Betreuern, Rechtsanwälten etc. Nach Abschluss des Asylverfahrens steigert sich die Arbeitsintensität durch Hinzukommen weiterer Aufgaben (Erteilung Aufenthaltserlaubnisse, Beratung und Zuweisung zu Integrationskursangeboten, Familiennachzug, Beratungsgespräche freiwillige Ausreise, zwangsweise Rückführungen, Dublin-Überstellungen, Verwaltungsstreitverfahren, Kirchenasyl etc.).

 

·         Zusätzlich zu den gesetzlichen Kernaufgaben wirkt Amt 33 in vielen Arbeitskreisen zum Thema Flüchtlinge mit und liefert Daten und stellt Prognosen, die Planungsschritten in den anderen Ämtern zugrunde liegen (Zusammenarbeit mit Jugendamt und Berufsschule zur Planung des Bedarfs an und Einrichtung von Berufsschulintegrations- und Vorbereitungsklassen, Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und der Kreishandwerkerschaft ER zur beruflichen Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt etc.).

  • Aufgrund der vom Amt geführten, eigenen Statistik und den vom BAMF veröffentlichten Anerkennungsquoten, können vage Schlüsse auf die Entwicklung der Zahl von mittelfristig Bleibeberechtigten abgeleitet werden. Verlässliche Prognosen, die Planungsschritten in den anderen Ämtern zugrunde gelegt werden können, werden dadurch aber nicht ersetzt. Mangels anderer Informationen liefert die Statistik zumindest Anhaltspunkte. Hiervon profitieren u.a. die Berufsschule, das Jugendamt, das GME und die Agentur für Arbeit, die diese Zahlen für Planungen nutzen.

 

Ref. IV-40

 

Bestehende Angebote zur Beschulung schulpflichtiger Flüchtlinge an Grund- und Mittelschulen sowie an der  Berufsschule

 


a)         Grundschulen

 

i.              1./2. Jahrgang

Für die 1. und 2. Jahrgänge gibt es in Erlangen keine Übergangsklassen. Insgesamt sind 21 Flüchtlingskinder auf 7 Grundschulen in den 1./2. Klassen verteilt. Die kritische Situation in Büchenbach-Dorf, bedingt durch die Gemeinschaftsunterkunft in der Gundstraße, konnte durch Beratung des Staatlichen Schulamts entschärft werden.

 

ii.            3./4. Jgst., Ü-Klasse

Zu Beginn des Schuljahres besuchten 4 Schüler die Übergangsklasse 3/4 an der Friedrich-Rückert-Schule, Ende September besuchten insgesamt 10 SchülerInnen diese Klasse.

Insgesamt ist damit die Situation der Flüchtlingsbeschulung an den Grundschulen als unproblematisch zu bezeichnen.

 

b)           Mittelschulen

 

i.              5./6. Jgst., Ü-Klassen an der MS Ernst-Penzoldt

Da die eine geplante Übergangsklasse für 5/6 noch vor Schuljahresbeginn zu stark war, wurde von Seiten des Staatlichen Schulamts eine zweite Übergangsklasse eingerichtet. Dabei zeigte sich, dass die Raumsituation an der Schule dafür nicht ausgerichtet war. Das Schulverwaltungsamt in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement der Stadt Erlangen unterstützt die Schule insofern, dass ein Raum für die weitere Übergangsklasse ab November genutzt werden kann. Aktuell besuchen 22 Schüler, davon 1 Flüchtling, die beiden Übergangsklassen an der MS ER-Ernst-Penzoldt.

Auch hier ist somit die Situation der Flüchtlingsbeschulung in den 5./6. Jgst. als unproblematisch zu bezeichnen.

 

ii.            7. bis 9. Jgst., Ü-Klassen an der MS Eichendorff

An der Eichendorffschule gibt es insgesamt 4 Übergangsklassen, je zwei für die Jgst. 7/8 und 8/9. Die beiden Ü 7/8 werden im gebundenen Ganztag unterrichtet. Die Zuteilung nimmt die Schule nach Anfängern und Fortgeschrittenen vor. Aktuell besuchen insgesamt 59 Schüler die Übergangsklassen an der Eichendorffschule, davon sind 14 Flüchtlinge.

Etwas problematisch wird die Situation in den Ü-Klassen der Eichendorffschule durch die stark zunehmende Zahl der SchülerInnen, die ohne Deutschkenntnisse als Anfänger die Klassen besuchen. Die Anfängerklassen sind im Vergleich zu den Klassen für Fortgeschrittene deutlich stärker angestiegen.

Insgesamt liegen die Übergangsklassen an der Eichendorffschule im Durchschnitt noch im grünen Bereich, die Entwicklung muss jedoch im Auge behalten werden.

 

c)            Berufschule

      i.        An der Staatlichen Berufsschule Erlangen sind zum Schuljahr 2015/16 wie geplant drei Vorbereitungsklassen zur Berufsintegration (BIJ/V) eingerichtet worden.

     ii.        In den drei Klassen werden insgesamt 59 Flüchtlinge durch Lehrkräfte der Berufsschule und des Maßnahmeträgers (GGFA) unterrichtet.

·         24 umF (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) wurden neu aufgenommen

·         9 umF und 26 BAF (berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge) wurden aus den Halbjahresklassen des letzten Schuljahres übernommen

·          

    iii.        24 Flüchtlinge (bis zum 21. Lebensjahr) können zurzeit (Stand 07.10.2016) wegen fehlender Kapazitäten nicht aufgenommen werden, davon

-       5 Flüchtlinge, die der Zuständigkeit des Landkreises Erlangen-Höchstadt unterliegen

-       3 Flüchtlinge, die begleitet und minderjährig sind

-       16 volljährige Flüchtlinge

 

   iv.        Die Regierung von Mittelfranken kündigt einen weiteren Zugang von 75 umF bis zum Jahresende 2016 an. Daraus erhebt sich möglicherweise die Forderung nach zusätzlichen Klassen zum Schulhalbjahr. Hierzu gibt es aber noch keine Aussage der Regierung. Die Berufsschule bittet jedoch das Schulverwaltungsamt, die Möglichkeit der Einrichtung von Halbjahresklassen in Erwägung zu ziehen, da alle zusätzlichen Klassen Auswirkung auf den Raumbedarf der Berufsschule haben werden.

 

    v.        Die aktuelle Raumsituation der Berufsschule lässt derzeit keine weiteren Klassen in der Berufsschule zu. Dies liegt unter anderem auch daran, dass der erwartete Schülerrückgang in diesem Schuljahr ausblieb, aber auch am Raumbedarf der FOS/BOS in der Berufsschule. Voraussichtlich wird (siehe auch Stellungnahmen des Schulverwaltungsamtes) eine Ertüchtigung ehemaliger Klassenräume der nicht mehr existierenden Bereiche Nahrung und Hauswirtschaft an der Berufsschule notwendig.

 

Perspektiven für die weitere Beschulung

 

  • Die Bildung von /zwei Halbjahresklassen zum Schulhalbjahr 2015/16 im Februar 2016 wird erwartet, ist aber ohne Zusage des Kultusministerium noch nicht gesichert.

 

  • Ref. IV befindet sich außerdem im Gespräch mit dem Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Mittelfranken zur Abklärung, ob und unter welchen Voraussetzungen eine „Orientierungsklasse“ zur Schließung einer „Angebotslücke“ im Bereich der Beschulung an Gymnasien und Realschulen geschlossen werden kann.

 

  • Ob diese Angebote den nur sehr schwer kalkulierbaren zukünftigen Bedarf vollständig decken können, kann aus heutiger Sicht noch nicht abgeschätzt werden.

 

Ref. IV-42

Bestehende Angebote

  • Bibliotheksführungen (Zusammenarbeit mit Organisationen der Flüchtlingshilfe)
  • Kostenlose Bibliotheksausweise für ein Jahr (Kostenerstattung durch Spenden/Amt 13)
  • Erweiterter Bibliotheksbestand:

-          Sprachkurse Deutsch als Fremdsprache in allen relevanten Medienarten und für alle Altersgruppen, Lexika in vielen Sprachen, Informationen über kostenlose Online-Lexika

-          Spiele zum Deutsch lernen für Kinder und Erwachsene

  • Informationswand “Neu in Deutschland“ mit Medien und Broschüren in vielen Sprachen
  • Informationsflyer über die Bibliothek in sechs Sprachen

Die Flüchtlinge nutzen ebenfalls

  • Internationale Zeitungen (International Herald Tribune, Hürriyet)
  • Medien in Leichter Sprache
  • Hörbücher in verschiedenen Sprachen,
  • Bilderbücher in der Muttersprache der Kinder, Sprachförderkisten
  • Vorlesestunden, Zusammenarbeit mit Ü-Klassen
  • Kostenlosen Zugang zum Internet, WLAN-Infrastruktur

 

Bestehende Angebote für Vermittlerinnen und Vermittler

  • Institutionenausweis
  • Erweiterter Bestand Deutsch als Fremdsprache mit Lehrerhandbüchern und Materialien für Lehrer
  • Bereitstellung von Arbeitsplätzen 
  • Sprachtandem-Vermittlungstafel

Perspektiven

Es werden Führungen in kleinen Gruppen durch die Bibliothek angeboten, bei denen Flüchtlinge das Angebot der Bibliothek kennenlernen und Schwellenängste abbauen. Dies hat sich als wichtigster Beitrag zur Willkommenskultur herauskristallisiert, wobei persönliche Ansprache und situatives Eingehen auf die Bedürfnisse oberste Priorität haben. Trotz Umschichten der Arbeiten innerhalb der Bibliothek haben die Führungen und die dabei eine zentrale Rolle spielende Beziehungsarbeit die Bibliothek an ihre Kapazitätsgrenze gebracht.  Amt 42 freut sich, feststellen zu können, dass viele Flüchtlinge die Bibliothek als sicheren Ort entdeckt haben und ihre Angebote für sich fruchtbar machen.

 

Ref. IV-43

Bestehende Angebote

Die VHS setzt den Stadtratsbeschluss zur möglichst umfassenden Sprachbeschulung von Flüchtlingen soweit möglich, um.

 

·         3 Deutschkurse für Flüchtlinge (á 600 UE mit jeweils 20 TN begonnen in 2015, Prüfungsabschluss B1)

·         3 Workshops für Ehrenamtliche zur Unterstützung des Sprachunterrichts (3 x 20 TN)

·         Organisation der Deutschkurse für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Betreuung durch das Jugendamt)

·         Individuelle Förderung einzelner Flüchtlinge mit fortgeschrittenen Deutschkenntnissen

 

Perspektiven

 

a)            Geplantes Personal

 

·         Bildungskoordinator für Flüchtlinge (Vollzeit)

·         Verwaltungskraft  (Teilzeit)

Weiterhin siehe 3. erweiterte Prozesse und Strukturen - Bildung

 

b)            Programmplanung

 

·         3 Veranstaltungen  Format: Langer Abend
Themen: Länder, aus denen die Flüchtlinge in Erlangen vorwiegend kommen
Absprache mit AIB, Asylsozialberatung, Prof. Petra Bendel
Teil I.: Politische Situation, Historie des Konflikts, Konfliktparteien, Perspektiven
Teil II.: Geographie, Kultur und Sozio-Kultur; soziale Systeme, medizinische Versorgung, Erziehung, Familie, Geschlechterverhältnis, außerfamiliäre Kinderbetreuung, Schulsystem (Lernvorerfahrungen, Methodik und Didaktik)
Hier Beteiligung von Flüchtlingen / Kooperation mit EFIE, AIB, Islamischer Gemeinde u.a.

Länder:
- Syrien (Neuordnung: Syrien, Türkei, Irak)
- Ukraine
- Äthiopien

·         3 Veranstaltungen in Kooperation mit der FAU (Abteilung Lehre & Forschung)
Format: Info-Abend zu „Bildungssystem und Schulabschlüsse im Herkunftsland, Zeugnisbewertung in Deutschland“
Themen: s.o.
Absprache mit FAU Kanzlerin Frau Dr. Reichert und Abteilungsleiter Lehre & Bildung, Herrn Dr. Henning
- Naher und Mittlerer Osten (z.B. Syrien, Afghanistan, Iran, Irak)
- GUS-Staaten
- Maghrebstaaten + Eritrea/Äthiopien

 

·         Öffnung einiger Kurse im regulären vhs-Angebot für Flüchtlinge (z.B. Kurse aus dem Kreativ- und Pädagogikbereich)

 

 

Ref. IV-44

 

Bestehende Angebote

 

Mit dem Themenschwerpunkt HEIMAT in der Spielzeit 2015/16 greift das Theater Erlangen in seinem Spielplan inhaltlich bereits die aktuelle Flüchtlingskrise auf (z.B. mit den Stücken NATHAN DER WEISE, WIR SIND KEINE BARBAREN! SWEET HOME EUROPA oder heimat.com).

 

Perspektiven - das Theater als kulturelle Begegnungsstätte

 

Neben der künstlerischen Auseinandersetzung sieht sich das Theater Erlangen ebenfalls in der Verantwortung, möglichst schnell als kulturelle Begegnungsstätte einen Austausch zwischen Erlangern und Flüchtlingen zu unterstützen. Über diese Spielzeit hinaus planen wir weiterhin am Thema dranzubleiben und den Austausch zu fördern.

 

Derzeitigen Aktionen für die Spielzeit 2015/16:

 

a)         WILLKOMMEN!
Mit der Aktion WILLKOMMEN! Möchte das Theater ermöglichen, dass Erlanger Familien und Flüchtlingsfamilien gemeinsam das Weihnachtsmärchen DIE SCHNEEKÖNIGIN besuchen und so neben einem Theatererlebnis auch die Gelegenheit zur Begegnung schaffen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, können (zusätzlich zu ihren eigenen Theaterkarten) an der Tageskasse Eintrittskarten zum WILLKOMMEN-Sonderpreis von 6,- € pro Karte für die Vorstellungen am 29.11. (15 Uhr), 06.12. (11 Uhr) oder 19.12. (15 Uhr) kaufen. Diese werden über die Organisation EFIE e.V. an Flüchtlingsfamilien und Jugendliche vermittelt. Alle Zuschauer werden nach der Vorstellung zum gemeinsamen Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen ins Foyercafé eingeladen – auch fürs Dolmetschen wird gesorgt.

b)         Darüber hinaus wird der Regisseur Jakob Fedler ein PROJEKT MIT FLÜCHTLINGEN und Schauspielern des Ensembles erarbeiten. So wird eine direkte Begegnung und künstlerische Auseinandersetzung zwischen dem Theater und jungen Flüchtlingen möglich. Premiere ist am 8. April 2016 in der Garage.

c)         In engem Kontakt mit Institutionen der Stadt, der Flüchtlingsberatung und ehrenamtlichen Initiativen möchte das Theater Erlangen geflüchtete Künstler auffordern, ihr kreatives Potenzial einzubringen. Ein erstes Treffen wird am 15.12.2015  im Theater Erlangen stattfinden. Dort sollen die Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgelotet und eine entsprechende künstlerische Plattform gefunden werden, je nachdem wie viele Künstler sich aus welchen Bereichen melden werden.

d)         Weitere Aktionen, um die Annäherung der Kulturen zu fördern, sind langfristig geplant. Vor allem unbegleitet geflüchtete Jugendliche brauchen Kontakt mit Gleichaltrigen. Angebote der Theaterpädagogik können eine gute Basis für gemeinsame Freizeitgestaltung und kulturelle Begegnung zwischen jungen Flüchtlingen und Erlanger Jugendlichen sein. Um weitere WORKSHOPS oder THEATERSPIELCLUBS für Kinder und Jugendliche anbieten zu können, sucht das Theater Erlangen momentan verstärkt nach einer finanziellen und personellen Unterstützung.

e)         Aktuelle Spendenaktionen sind unser Rucksackverkauf, dessen Erlös nach Abzug der Materialkosten an EFIE e.V. geht, sowie die Spendensammlung bei den Familienvorstellungen des Weihnachtsmärchens (ebenfalls an EFIE e.V.). Während HEXENJAGD unterstützten wir die Spendenaktion der Hugenottenkirche für die Mittelmeer-Flüchtlingshilfe.

f)          Darüber hinaus liegt dem Theater Erlangen vor allem an langfristigen Projekten, die sich als Angebote zur Begegnung auch an alle Erlangerinnen und Erlanger richten und ein tolerantes Miteinander in unserer Stadt zum Ziel haben.

 

 

Ref. IV-47

 

Unbegleitete Minderjährige im Frankenhof (umF)

 

Seit Juli 2015 stellt Amt 47/Kulturamt den Frankenhof für die Unterbringung/Versorgung der umF zur Verfügung.

 

In den Räumen der ehemaligen Jugendherberge im Frankenhof sind derzeit 26 umF in der städtischen Clearingstelle und weitere 19 in Wohngruppen, die vom Träger STEP e.V. betrieben werden, untergebracht (siehe Ref.IV-51). Hier wird gemäß den jüngsten Mitteilungen vom Jugendamt derzeit nicht damit gerechnet, dass bis Jahresende mehr als 10-20 weitere Personen dazu kommen. Es steht derzeit noch eine Kapazität von 49 Betten zur Verfügung, die allerdings nicht als Anschlussmaßnahmen geeignet ist. Bei der Folgeunterbringung der Jugendlichen nach der Clearingphase zu freien Trägern ist mit einem Engpass bis zum Jahresende im Haus zu rechnen, so dass eine Anschlussunterbringung außerhalb notwendig wird. Die Jugendlichen im Clearingbereich und in den Wohngruppen werden von der Abt. 473 mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen versorgt. Wie lange die Ausgabe von Mittagessen an Gäste von außerhalb parallel zur Versorgung der umF noch möglich sein wird ist noch offen.

 

In Absprache mit Schulverwaltungsamt und dem Christian-Ernst-Gymnasium wird den Jugendlichen die Nutzung der CEG Sportanlage durch Abt. 473 ermöglicht.

 

Für eine Übersicht über das Angebot der Jugendkunstschule für Flüchtlinge siehe Anlage V.

 

 

Ref.IV-51

 

Bestehende Angebote

 

Siehe Ref.IV/47 unterhält die Stadt Erlangen eine Clearingstelle in eigener Verantwortung mit 25 Regelplätzen, die voll besetzt ist. Zusammen mit den Fällen, die bei freien Trägern untergebracht sind, betreut das Jugendamt derzeit ca. 75 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Kosten, die hierfür entstehen werden erstattet.

 

Aufgrund der schnell steigenden Bedarfe wurde im Vorgriff auf den Stellenplan Stellen für die Clearingstelle beschlossen ohne denen eine ordnungsgemäße Aufgabenerfüllung nicht möglich wäre. Soweit Entscheidungen notwendig werden, werden diese auf den Weg gebracht.

 

Perspektiven

 

Geplant ist es, Vorkehrungen für den Ersatz der Räumlichkeiten im Frankenhof, die voraussichtlich zum 01.01.2017 nicht mehr zur Verfügung stehen, zu treffen. Hierzu wurden und werden Räumlichkeiten zum Teil in städt. Gebäuden aber auch in auf dem freien Markt genutzt. Ansonsten ist jede Planung schwierig, da erst abgewartet werden muss, wie die gesetzlichen Änderungen hinsichtlich der bundesweiten Umverteilung greifen und wie sich die Flüchtlingssituation generell entwickelt. Die momentanen Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich der Zustrom von Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auf Grund greifender Umverteilung in den Ländern in den kommenden Monaten mindert, so haben z.B. die Länder Baden-Württemberg und Sachsen bereits versichert, ihre Aufnahmeverpflichtung ohne Verzögerung zu übernehmen, wohingegen Rheinland-Pfalz und Thüringen mitgeteilt haben, von der Möglichkeit einer Verzögerung der Aufnahmeverpflichtung Gebrauch zu machen.

 

 

Ref. V- 50

 

Bestehende Angebote, Bedarfe und Perspektiven

 

Das Referat übernimmt künftig auch referatsübergreifend koordinierende Aufgaben bei der Integration von Flüchtlingen in Erlangen. Die Umsetzung erfolgt in den jeweils zuständigen Dienststellen. Darunter fallen insbesondere die unter 3. angegebenen neu geschaffenen erweiterten Prozesse und Strukturen.

 

a)    Asylbewerberleistungsgesetz

Das Sozialamt (Abt. 502) ist für die Umsetzung des Asylbewerberleistungsgesetzes für die dezentral untergebrachten Flüchtlinge zuständig. Wegen ständig wachsender Zahlen (siehe oben Prognosen) stießen das Personal, aber auch die Räume seit einiger Zeit an ihre Grenzen. Das wird im neuen Stellenplan behoben, auch wurden zusätzliche Räume zugeteilt. Belastend ist die Enge auf den Fluren, die für so hohe Zahlen Wartender einfach nicht ausgelegt sind.

 

b)    Dezentrale Unterkünfte

Weiterhin organisiert das Sozialamt die jeweils notwendigen zusätzlichen dezentralen Unterkünfte, eigentlich ein staatliche Aufgabe,  wobei die Sachmittel zwar refinanziert werden, nicht aber das Personal.

 

c)    ZAE Dependancen

Die Stadt wurde von der Regierung auch zur Errichtung und zum Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen verpflichtet. Mittlerweile ist die ZAE Erlangen größer als die eigentlich zuständige Einrichtung in Zirndorf. Bisher wurde dies von Abteilung 502 zusätzlich erledigt, was nicht nur zu massiven Überstunden, sondern auch zu Überlastung führte. Zusätzliches Personal wurde durch das Personalamt kurzfristig zugesagt.

 

d)    Koordination der Asylsozialberatung, Migrationserstberatung und Ehrenamtlicher

Weiterhin erfolgt im Sozialamt die Koordination der Arbeit der Asylsozialberater sowie der Betreuung der ehrenamtlichen Helfer. Auch die Migrationserstberatung der AWO für die anerkannten Flüchtlinge ist im Sozialamt angesiedelt.

 

e)    Anerkannte Flüchtlinge

Mit steigender Zahl anerkannter Flüchtlinge steigen auch die Kunden in den Abteilungen 501 (Arbeitslosengeld 2) und 503 (Wohnen). Letztere hat als zusätzliche Leistung auch die Bearbeitung der Wohnungsangebote aus der Bevölkerung übernommen, wobei diese nur für anerkannte Flüchtlinge oder solche mit Auszugsgenehmigung vermittelt werden dürfen. In den beiden letztgenannten Abteilungen werden die Kundenzahlen und damit der Bedarf an Personal und Räumen im kommenden Jahr steigen, je nachdem, wie schnell die Anerkennungen aus dem BAMF kommen.

 

 

Ref. VI gesamt und VI-24

 

a)    Unterkünfte in Betrieb

Rathenaustraße (Erstaufnahmeeinrichtung, „Dependance von Zirndorf“)

  1. Maximale Belegung: ca. 500 Personen in ehem. Möbellagerhalle
  2. Aktuelle Maßnahmen: Einbau eines Gussasphalts im EG zur Wärmedämmung
    Erhöhung des Sicherheitsstandards u.a. durch teilweise Ersatz der Einzäunung und Optimierungen im Außengelände

Gundstraße (dezentrale Unterkunft)

  1. Umsetzung der baulichen Maßnahmen zur Erstinbetriebnahme durch das GME
  2. Beratung des Vermieters beim Antrag auf Nutzungsänderung
  3. Begleitung des Dachgeschossausbaus als Sanitär- und weiterer Schlafbereich

 

b)    Unterkünfte in Planung/Bau

Tennenlohe I (Erstaufnahmeeinrichtung)

  1. Maximale Belegung: ca. 250 Personen (Bauabschnitt 1, Fertigstellung vss. Ende Nov. 2015) zzgl. ca. 100 Personen (Bauabschnitt 2, Fertigstellung vss. Jan. 2016)
  2. Aktuelle Baumaßnahmen:
    • Antrag auf Nutzungsänderung/Bauantrag
    • Aufstellen und Installieren der Sanitär-, Dusch- und Waschmaschinencontainer im Außengelände incl. der notwendigen Haustechnik (Wasser, Strom, Brandmeldeanlage,…)
    • Einbau einer Warmluftheizung und Abluftführung
    • Einbau der Parzellierung der Hallenflächen zu kleineren Schlafbereichen im Trockenbau
    • Verschiedene zahlreiche weitere Maßnahmen, insbesondere Brandschutz

 

  1. Planung der Leichtbauwarmhalle als künftiger Verpflegungs- und Aufenthaltsbereich

 

Tennenlohe II (Erstaufnahmeeinrichtung)

  1. Maximale Belegung: ca. 150 Personen
  2. Aktuelle Planungen:
    • Planung der notwendigen haustechnischen und baulichen Maßnahmen mit dem Ziel einer Nutzung des Gebäudes mit Schlaf- , Verpflegungs- und Aufenthaltsräumen
    • Konzeption der notwendigen Sanitärcontainer und einer zusätzlichen Leichtbauwarmhalle  (optionale Notfläche) im Außengelände
    • Antrag auf Nutzungsänderung/Bauantrag

 

Sonstiges

Laufende Besichtigung und Bewertung potentieller Liegenschaften

 

c)    Modulbauten und Containeranlagen (dezentrale Unterkunft)

  1. Standortuntersuchung und vorbereitende Planung
  2. Angebotseinholung versch. Containerlieferanten und Prüfung auf bauordnungsrechtliche Zulässigkeit in Deutschland
  3. Planung einer befristeten Containeranlage im Erlanger Osten als Ersatzfläche für den Standort Schenkstraße und Erweiterung des Unterkunftsangebots

 

d)    Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF)

Schillerstraße 52a

  1. Maximale Belegung: 13 Jugendliche incl. Betreuungspersonal
  2. aktuell laufen abschließende Ausbauarbeiten
  3. Aufnahme des Betriebs nach erfolgreicher Abnahme und Aufschaltung der Brandmeldeanlage auf die integrierte Leitstelle: vss. Dez. 2015/Jan. 2016

è Geplant ist, den nächsten Gebäudeteil für ca. 25 Jugendliche ebenso auszubauen. Hierfür ist die Finanzierung bisher jedoch noch offen.

 

Frankenhof

-       Verschiedene kleinere bauliche und haustechnische Anpassungsarbeiten

 

3.    Erweiterte Prozesse und Strukturen


Um den quantitativen und qualitativen Veränderungen im Bereich „Flüchtlinge in Erlangen“ kompetent begegnen zu können, hat die Stadtverwaltung neue erweiterte Prozesse und Strukturen geschaffen, um die notwendige übergreifende Arbeit thematisch aufzugreifen und strukturiert zu bearbeiten. Diese werden von Ref. V koordiniert, die Umsetzung erfolgt in den jeweils zuständigen Dienststellen. Die Stadt Erlangen ist darum bemüht, Vorschläge des AIB, wo sinnvoll, im engen Austausch mit den Fachämtern zu berücksichtigen.

 

a)            Runder Tisch Flüchtlinge

Zweimal jährlich trifft sich der „Runde Tisch Flüchtlinge“, auf Einladung des AIB und der Stadt Erlangen. Zum runden Tisch sind Ämter der Stadt, Organisationen und Institutionen in und um Erlangen (von der Universität bis zum Gesundheitsamt), Vereine und interessierte Einzelpersonen eingeladen. Besprochen werden alle Themen rund um die Unterbringung und Integration geflüchteter Menschen. Die Geschäftsführung liegt bei er Koordinatorin Ehrenamt Flüchtlinge.

b)           Webpräsenz Flüchtlinge in Erlangen

Ziel:

a.            Übersichtliche, schnelle Informationen für interessierte BürgerInnen und Engagierte;

b.            Entlastung der informierenden städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter;

c.            zielgerichtete Steuerung von Sach- und Geldspenden.

In Zusammenarbeit mit eGov, Ref. V-50; Ref. IV-51 sowie externen Partnern (AWO, ASB, E.F.I.E.) wurde die Übersichtsseite „Flüchtlinge“ neustrukturiert und mit Inhalten gefüllt: www.erlangen.de/flüchtlinge. Der AIB ist eingeladen, Anregungen zur Verbesserung der Seite beizusteuern. Die Koordinatorin für Ehrenamt Flüchtlinge wird die Website pflegen.

 

Mehr Infos zur App für Flüchtlinge siehe 13-4 oben.

 

c)            Flüchtlingsunterbringung

Die Stadt Erlangen wurde von der Regierung zur Unterbringung von Flüchtlingen verpflichtet. Dies ist für die Stadt Erlangen eine humanitäre Aufgabe, der sich die Verwaltung gerne stellt. Zugleich ist das in dem angespannten Wohnungsmarkt Erlangen eine große Herausforderung. Um diese Herausforderung zu stemmen, wurde eine Strategiegruppe „Flüchtlingsunterbringung“ geschaffen.

 

Ziel:

i.      aktuelle Übersicht, über den sich wöchentlich ändernden Stand und Bedarf von Flüchtlingsunterkünften, inklusive ZAE Dependancen, dezentralen Unterkünften und Wohnraum für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge;

ii.     mittelfristige und langfristiger Planung unter einbeziehung aller relevanten Fachämter;

iii.    Möglichkeit thamtisch relevante Daten effektiv zu zirkulieren, die allen betroffenen MA zur Verfügung stehen und bei Änderungen in verschiedenen Ämtern bearbeitet werden können;

iv.   regelmässiger, zuverlässiger Austausch der beteiligten MA der Stadtverwaltung, die an der Schaffung und Bereitstellung von geeignetem Wohnraum für Flüchtlinge arbeiten;

v.    Klarheit über die jeweiligen Zuständigkeiten und regelmässiger Informationsaustausch über Möglichkeiten der kollegialen Unterstützung zwischen den Ämtern.

 

Neben den Fachämtern (Ref. III -33; Ref. IV – 51; Ref. V -50; Ref. VI- 23 und 24; GEWOBAU) wird der AIB als beratendes Gremium in die Strategiegruppe einbezogen. Die Strategiegruppe wird von Ref. V geleitet.

 

Anmerkung: Allgemein ist es Ziel der Stadt Erlangen mehr bezahlbaren Wohnungsbau zu schaffen für Menschen in unserer Stadt, die darauf angewiesen sind.

  1. mittelfristigen und langfristigen Steigerung von sozialem Wohnungsbau
  2. Schaffung und Erhaltung sozial gemischter Wohnviertel, sozial verträgliches Bauen.

 

d)           Arbeitsmarktintegration

Die mittel- und langfristige Integration von Flüchtlingen sowie die der dann anerkannten und geduldeten Flüchtlingen wird in Erlangen angestrebt, um soziale Integration dieser Bevölkerungsgruppe der Erlanger Stadtgesellschaft zu gewährleisten, das Potential und Know-How der neuen Erlangerinnen und Erlanger zum Mehrwert für die Stadt Erlangen zu generieren, aber auch um einem Ansturm auf das SGBII und damit einer hohen finanziellen Belastung für die Stadt strategisch zu begegnen (siehe Anerkennungsquote oben und dem damit verbundenen Rechtskreisübertritt von Asylbewerberleistungsgesetz in SGBII). Ziel ist es deshalb Strukturen zu schaffen, die eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Die Stadt Erlangen hat dafür eine Strategrigruppe gegründet, die sich mit dem themenfeld und der Umsetzung von Handlungsbedarfen systematisch beschäftigt.

Ziel:

i.      Aufzeigen der Zuständigkeiten und Möglichkeiten der Fachämter sowie externen Partnern und Stärkung der Transparenz von Handlungswegen

ii.     Stärkung der Kommunikation der Beteiligten Akteurinnen und Akteure und aufzeigen kurzwegiger, Möglichkeiten der kollegialen zusammenarbeit referatsübergreifend sowie mit externen Partnern

iii.    Identifikation der Handlungsbedarfe und strategisches Aufstellen von Arbeitsprozessen nach folgenden Untergruppen:

·         Deutschspracherwerb

·         Flüchtlinge unter 21 Jahren

·         Flüchtlinge über 21 Jahre

·         Hochqualifizierte Flüchtlingen (Studium/Hochschule)

Ehrenamtlichen kommt eine wichtige unterstützende Rolle besonders im Spracherwerb als auch im Bewerbungsprozess zu.

Neben den Fachämtern (Ref. III-33; IV-43; Bildungsbüro; Ref. V-50 sowie GGFA) sind in der Strategiegruppe einbezogen: Asylsozialberatung, Bundesagentur für Arbeit, IHK, KHS, IG-Metall und FAU. Der AIB ist als beratendes Mitglied in der Strategiegruppe vertreten. Bei Bedarf werden weitere Akteurinnen und Akteure einbezogen. Die Strategiegruppe wird von Ref. V geleitet und trifft sich zunächtst im Plenum und nach Identifizierung von Arbeitsfeldern und Kooperationen in den oben gelisteten vier Untergruppen.

 

e)            Außerschulische Bildung

Die VHS erarbeitet momentan ein Bildungskonzept für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen. Eine Vernetzung bzw. Kooperation z.B. mit JAZ e.V., Jugendamt, Schulen, Wirtschaft wird angestrebt etc. suchen. Es geht in erster Linie um die sprachliche Kompetenz  und die Eingliederung der Jugendlichen entweder in das vorhandene Schulsystem oder direkt  in die Berufsausbildung.

f)             (Sozio)-kulturelle Integration

Erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in die Erlanger Bevölkerung ist ein wichtiges Ziel, um den sozialen Zusammenhalt in Erlangen langfristig zu stärken. Sowohl Amt 41 und 47 arbeiten auf diesem Gebiet verstärkt. Im Bereich Flüchtlinge sollen die Ämter künftig besonders eng verknüpft zusammenarbeiten.

 

g)           Gesundheit

Der ASB arbeitet in den ZAE Dependancen im Bereich Erstversorgung und Gesundheit von Flüchtlingen zusammen mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, einschließlich ehrenamtlich tätigen Ärzten. Für Helferinnen und Helfer gibt es ebenfalls Vorsorgeschutz. Für die Helferinnen und Helfer zahlen Impfungen die Krankenkasse, bei Helfern die oft in der Notunterkunft sind, impft der ASB-Betriebsarzt. Der AK Medizin und Menschenrechte ist regelmäßig in dezentralen Unterkünften unterstützend tätig und bieten medizinische Beratungsgespräche und Vermittlung von Dolmetschern für Flüchtlinge bei Arztbesuchen an. Weiterhin bietet der AK zahnmedizinische Hilfe. Die Stadt informiert über Ihre Kommunikationskanäle zusätzlich über Angebote und Infoveranstaltungen externer Akteure, wie etwa die Informationsveranstaltung von Frau Prof. Erim mit einem Vortrag von  Herrn PD Tagay in der Psychosomatischen Tagesklinik des Universitätsklinikums am 21.10.2015. Ref. V ist zusätzlich mit dem Gesundheitsamt im engen Kontakt.

 

h)           Menschenwürde = unantastbar

 

Unter dem Titel Menschenwürde = Unantastbar! will die Stadt gemeinsam mit externen Akteurinnen und Akteuren ein klares Zeichen gegen rechtes Gedankengut, Diskriminierung und unbegründete Vorurteile setzen. In Erlangen gehen damit Demokratinnen und Demokraten auf die Straße und zeigen gegen fremdenfeindliche Parolen und Gesinnungen Gesicht. Partner sind Aktion Courage (Parteien, Religionsgemeinschaften, Schulen u.v.m.). In Erlangen, so das gemeinsame, klare Zeichen, wird Flüchtlingen mit Respekt begegnet und deren Integration, auch zum Gemeinwohl aller Erlangerinnen und Erlanger, unterstützt und aktiv vorangetrieben. Dafür soll am 12. Dezember 2015 auf dem Rathausplatz eine öffentliche Auftaktveranstaltung für im Jahr 2016 fortführende Veranstaltungen stattfinden.

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 


Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

x                sind begrenzt im Budget der Ämter vorhanden

In enger Kooperation von Fachbereichen, Kämmerer und Personalamt werden individuelle Lösungen gefunden.

                       

                   sind nicht vorhanden

 

 


Anlagen:        Anlage I: BAMF: Aktuelle Zahlen zu Asyl. Stand Oktober 2015

Anlage II: Tätigkeiten Amt 37 und FF

Anlage III: Tätigkeiten Amt 11

Anlage IV: Vereinbarung zwischen Stadt und KHW

                        Anlage V: Angebote der Jugendkunstschule