Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
In Fortsetzung
früherer Planungen verfolgt das Stadtmuseum seit 2012 das Ziel, das bislang
nicht barrierefrei zugängliche Dachgeschoss des Erweiterungsbaus
Martin-Luther-Platz 8 als Ausstellungsraum (Grundfläche 180 m²) zu nutzen.
Der sog.
„Spitzboden“ wurde bereits in der Zeit der Museumssanierung (1989-1993) für
diesen Zweck hergerichtet, doch konnte der vorgesehene Treppenlift für
Rollstuhlfahrer aus Kostengründen nicht realisiert werden, weshalb das
Dachgeschoss bislang nur als Lager genutzt wird. Die Bemühungen des Museums,
den Treppenlift nachträglich einbauen zu lassen, scheiterten an der negativen
Stellungnahme des vorbeugenden Brandschutzes. Die Einwände bestehen darin, dass
bei einem solchen Einbau der zweite Fluchtweg aus dem Hauptgebäude nicht mehr
gewährleistet sei.
Mit KFA-Beschluss
vom 21.05.2014 wurde die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob ein alternativer
barrierefreier Zugang zu dem Dachgeschoss
möglich ist. Außerdem sollten die Kosten dieser Baumaßnahme geschätzt
und die brandschutzrechtlichen Fragen geklärt werden.
Ergebnisse der Machbarkeitsstudie
Die hierzu in
Auftrag gegebene Machbarstudie hat ergeben, dass eine Anbindung des bestehenden
Aufzuges an das Dachgeschoss prinzipiell möglich ist. Dafür müssten eine
zusätzliche Haltestelle am Aufzug sowie ein Verbindungsgang vom Aufzug zum
Dachgeschoss hergestellt werden. Folgende Maßnahmen müssten für die Umsetzung
erfolgen:
- Aufstockung des bisherigen Verbindungsganges mit Anbindung in die
bestehende Dachkonstruktion.
- Umbau des Aufzugschachtes und Erweiterung der Aufzugstechnik
Die Kosten der
Maßnahme wurden grob überschlägig angenommen und betragen für die Kostengruppen
300, 400 und 700 ca. 106.600,- €/brutto.
Vorläufige Rückstellung des Projekts,
Optionen
Angesichts der
hohen Kosten stellt das Museum das Projekt vorerst zurück, ohne es grundsätzlich
aufzugeben.
Mittelfristig
werden folgende Optionen gesehen:
Falls die
angestrebte Museumserweiterung im Bereich des Pinolihauses (Altstädter
Kirchenplatz 7) in den nächsten Jahren angegangen werden sollte, könnte das
Projekt in diesem Zusammenhang realisiert werden.
Im negativen Fall
sind folgende Möglichkeiten vorstellbar:
- behindertengerechte Erschließung des Dachgeschosses als
Mindestmaßnahme zur Erweiterung der ständigen Ausstellung
- Nutzung des Spitzbodens als museumspädagogischer Aktionsraum oder
- Beibehaltung der provisorischen Nutzung als Lager.
Bis zu einer Entscheidung über die Priorisierung der
Investitionen für Kulturgebäude im Sommer 2016 wird der Spitzboden wie bisher
als Lagerraum genutzt.
Anlagen:
Erläuterungsbericht Architekturbüro Gleisner
Perspektivenplan Machbarkeitsstudie – barrierefrei
Planausschnitt Machbarkeitsstudie - barrierefrei