Betreff
Nutzung des ehemaligen Campingplatzes Wöhrmühle für Kultur- und Freizeitaktivitäten, Bedarfsnachweis nach DA-Bau 5.3
Vorlage
411/005/2015
Aktenzeichen
I/411/BS008, T. 1416
Art
Beschlussvorlage

Dem Bedarfsnachweis für eine Nutzung des ehemaligen Campingplatzes Wöhrmühle für Kultur- und Freizeitaktivitäten und -Angebote entsprechend des vorliegenden Konzepts wird zugestimmt.

Die Verwaltung wird beauftragt,

·           das vorliegende Nutzungskonzept zu konkretisieren,

·           die damit verbundenen bau- und planungsrechtlichen Fragen zu klären,

·           den Finanzbedarf zu ermitteln und

·           für die 2015 anfallenden Kosten eine Mittelbereitstellung zu beantragen,

·           den Bereich der Wöhrmühlinsel bezüglich einer möglichen Nutzung als Teilfläche für eine Landesgartenschau zu berücksichtigen und

·            die in der Potentialstudie zum Regnitzgrund Erlangen („Kleines Wiesengrundbuch“) genannten räumlichen Strategien und Handlungsfelder zu berücksichtigen.

 

Die Federführung für das weitere Vorgehen liegt bei Referat I, Amt 41. 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Kultur am Fluss – Konzeptionelle Überlegungen

In der Vergangenheit wurden mehrfach erfolglos Versuche unternommen, in Erlangen geeignete Flächen für Open-Air-Veranstaltungen als Alternative zur Meilwaldbühne zu finden.

Das Areal Meilwaldbühne ist aus mehreren Gründen für eine regelmäßige Nutzung durch kulturelle Veranstaltungen im Freien nicht geeignet: In der Vergangenheit kam es immer wieder zu erheblichen Problemen aufgrund der Lärmproblematik und in Folge dessen zu entsprechenden Nutzungseinschränkungen. Darüber hinaus stehen weder Parkmöglichkeiten zur Verfügung noch ist das Gelände an den ÖPNV angeschlossen. Größere Konzert-Veranstaltungen sind dort auch deshalb kaum möglich, weil die Wegesituation ein Befahren durch schwere LKWs mit der erforderlichen Bühnentechnik nicht zulässt.

 

Wöhrmühle statt Meilwaldbühne

Eine Nutzung des Geländes des ehemaligen Campingplatzes an der Wöhrmühle als Open-Air-Areal wäre dagegen nicht nur eine geeignete, sondern sogar eine ideale Alternative zur Meilwaldbühne:

Die Verkehrsanbindung ist hervorragend. In direkter Nähe liegt der Großparkplatz Innenstadt, Hauptbahnhof und Innenstadt sind fußläufig zu erreichen. Das Gelände liegt außerdem direkt an der Fahrradhauptachse West-Ost.

Aufgrund der Abschirmung durch die A73 und die künftigen Lärmschutzwände der Bahn sind Lärmprobleme in Richtung Innenstadt nicht zu erwarten, die nächste Wohnbebauung Richtung Westen liegt in größerer Entfernung. Das Gelände an der Wöhrmühle bietet über eine Nutzung für größere Open-Air-Veranstaltungen hinaus für Kultur-, und Freizeit- sowie umweltpädagogische Angebote noch erheblich mehr Möglichkeiten:

 

Kulturbühne Wöhrmühle

Das Gelände ist nicht nur hervorragend für größere Konzertveranstaltungen und Events geeignet, sondern auch die ideale Fläche für kleinere Konzerte und Kulturveranstaltungen von (Kultur-)Vereinen, Stadt, E-Werk, Stadtjugendring, Jugendclubs u.a.m.

 

Kultur-Biergarten Wöhrmühle

In Erlangen gibt es bislang nur wenige echte Biergärten. Das Gelände ist nicht nur wegen seiner Nähe zur Innenstadt, sondern vor allem auch wegen der Atmosphäre am Fluss die ideale Fläche für einen Kultur-Biergarten ohne Konsumzwang.

 

Erlebniswelt Fluss

Obgleich die Regnitz mitten durch Erlangen fließt, ist der Fluss so gut wie nicht zugänglich.

Das Gelände bietet Vereinen und Institutionen wie den Naturfreunden, dem Bund Naturschutz oder dem Umweltamt die Möglichkeit, hier umweltpädagogische Bildungsprojekte für Kinderta-gesstätten, Schulen und anderen anzubieten. Die umweltpädagogische Auseinandersetzung mit Themen, wie z.B. Leben im und am Fluss, die Nutzung des Flusses früher und heute, die Untersuchung der Wasserqualität u.v.m. lassen die Regnitz erleb- und erfahrbar werden.

 

Innenstadtnahe Freizeitfläche

Durch die Schaffung weiterer Wohnflächen für Studierende und anderer Nachverdichtungen in den letzten Jahren ist der Nutzungsdruck auf Grünflächen in der Innenstadt gestiegen (vgl. Bohlenplatz).  Das Areal an der Wöhrmühle ist hervorragend als Freizeitfläche geeignet und wird zu einer entsprechenden Entlastung der innerstädtischen Grünflächen beitragen.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Erstinstandsetzungsmaßnahmen und Folgekosten des Geländes zum Baum- und Grünunterhalt

Zur zwingend notwendigen Herstellung der Verkehrssicherheit im Rahmen der Erstsicherung am ungenutzten, abgeschlossenen Gelände, fallen Kosten in Höhe von 17.500,- € für baum-pflegerische Maßnahmen bereits 2015 an.

Bei einer öffentlichen Nutzung entstehen für die Erstsicherung der Bäume auf dem Gesamtge-lände in 2015 weitere Kosten in Höhe von 10.200,- €.

Die erforderlichen Gesamtmittel in Höhe von 27.700,- € zur Erstsicherung der Bäume sind im Budget von EB77 nicht vorhanden und müssen zur Verfügung gestellt werden.

 

Darüber hinaus ist u.a. die Überarbeitung und Neuansaat der Rasenflächen noch im Sommer 2015 erforderlich, um zum Sommer 2016 eine trittfeste Grasnarbe zu bekommen.

Die Kosten und die Finanzierung hierfür werden noch zwischen Amt 41 und EB 77 geklärt.

 

Die jährlichen Folgekosten für den Baum- und Grünunterhalt belaufen sich ab dem HH 2017 auf ca. 14.200,- €.

 

Einbindung des Kulturzentrums E-Werk

Die konzeptionellen Überlegungen entstanden gemeinsam mit dem Kulturzentrum E-Werk, das von vorneherein in die weiteren Absprachen und Diskussionen eingebunden wurde. Eine solche Fläche kann durch die Stadtverwaltung wirtschaftlich nicht betrieben und bespielt werden. Mit einem künftigen Betreiber E-Werk wird sichergestellt, dass die angedachten Nutzungen (nicht nur Open-Air-Konzerte, sondern auch Nutzungen durch die Vereine, nicht-kommerzieller Kultur-Biergarten, umweltpädagogische Angebote etc.) für Vereine und anderen Kulturanbieter zu günstigen Konditionen und somit im Sinne der Stadt Erlangen erfolgen können.

 

Nutzung der Fläche der ehemaligen Sanitäranlagen

Es ist geplant, Veranstaltungen zunächst mit mobiler Infrastruktur (WCs, Verkaufsstand etc.) durchzuführen, um Erfahrungswerte zu sammeln. Langfristig wird man aber um die Errichtung eines festen Kioskgebäudes mit Sanitärräumen nicht umhin kommen.

Die Naturfreunde können sich gegebenenfalls die Errichtung eines solchen Gebäudes an der Stelle des vor einigen Jahren abgerissenen Sanitärgebäudes vorstellen, dessen Sanitärräume sie dann auch mitnutzen wollten. Dieser Standort hat auch den Vorteil, dass er höher als das ehemalige Campingplatz-Areal gelegen ist und daher in der Regel von Überschwemmungen weitgehend verschont bleibt. Der Standort grenzt an das Campingplatz-Gelände an, ist aber Teil des Erbpacht-Geländes der Naturfreunde.

Hier müssen entsprechende Verhandlungen geführt werden.

 

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Im Rahmen einer Bauvoranfrage sollen alle bau- und planungsrechtlichen Fragen abgestimmt werden. Durch die Initiierung eines runden Tisches mit den beteiligten Ämtern sollen die zu klärenden Fragen in Bezug auf die geplante kulturelle Nutzung (Bauvoranfrage) beschleunigt bearbeitet werden. Bei diesem sollen auch die Ziele einer möglichen Landesgartenschau beachtet werden.

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

€ 27.700,-

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                   sind nicht vorhanden


Anlagen: