Betreff
Buskonzept Erlangen - Verbesserung für Goethestraße
Vorlage
613/026/2015
Aktenzeichen
VI/61
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


In der 6. Sitzung des Haupt-, Finanz- und Personalausschusses am 19.11.2014 wurde unter Top 36 „Anfragen“ folgender Auftrag per Protokollvermerk an die Verwaltung erteilt: Frau StRin Kopper fragt in Bezug auf die Verkehrsprobleme in der Goethestraße / Heuwaagstraße an, wann das geplante Buskonzept vorgelegt wird, um die Situation zu entschärfen.

 

Mit Beschluss des UVPA am 12.07.2011 (613/058/2011) wurde der sog. Meilensteinplan zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes Erlangen beschlossen:
- Meilenstein A)   StUB – Schienennetz
- Meilenstein B)   StUB – regional optimiertes Busnetz
- Meilenstein C)   Teilnetz DIVAN – Optimiertes Verkehrsmodell für Erlangen und Umgebung
- Meilenstein D)   ÖPNV-Netz – optimierte Vernetzung Binnen- und Regionalverkehr
- Meilenstein E)   Fortschreibung des Nahverkehrsplanes Erlangen
- Meilenstein F)   Verkehrsentwicklungsplan Erlangen (Motorisierter, Rad- und Fußgängerverkehr)

 

Die Bearbeitung der Meilensteine A) bis C) ist bereits abgeschlossen, die Meilensteine D) und E) werden derzeit bearbeitet, mit Meilenstein F) soll ab Ende 2015 begonnen werden.

 

Meilenstein D) beinhaltet die grundlegende Frage, wie der öffentliche Stadt- und Regionalverkehr langfristig besser miteinander vernetzt werden kann. Prognosehorizont ist hierbei das Jahr 2030. Bedeutende Infrastrukturmaßnahmen wie das Projekt StUB und der Ausbau des Straßennetzes (z.B. Ortsumfahrung Eltersdorf), aber auch wichtige städtebauliche Entwicklungen wie die Realisierung des Siemens-Campus und die Umstrukturierung der Universität Erlangen Nürnberg, können hierfür umfassend berücksichtigt werden.

 

Meilenstein E) konkretisiert die zeitnahe Umsetzung der ersten Schritte und verknüpft das langfristige Konzept des Meilensteines D) in einem parallel laufenden Arbeitsprozess. Ergebnis des Meilenstein E) ist die Fortschreibung des Nahverkehrsplanes Erlangen mit einem Geltungszeitraum von 2015 bis 2020. Der Nahverkehrsplan ist ein bindendes Instrument, in dem festgelegt wird, welche Leistungen und Qualitäten der ÖPNV in Erlangen aufweisen muss. Darüber hinaus beinhaltet er weitere Vorgaben, beispielsweise zur Verbesserung der Barrierefreiheit oder auch zur Verknüpfung des öffentlichen Verkehrs mit dem Fahrrad- und Fußverkehr.

 

Durch die zeitgleiche Bearbeitung dieser beiden Meilensteine ist gewährleistet, dass bereits zeitnah deutliche Verbesserungen im ÖPNV-Angebot realisiert werden könnten, die optimal auf langfristige Projekte und Infrastrukturmaßnahmen abgestimmt sind. Wichtige Planungsziele sind hierbei möglichst umsteigefreie Direktverbindungen zu den wichtigen Zielen („Räumliche Schwerpunkte“) in Erlangen sowie eine deutliche Entlastung der Erlanger Innenstadt (z.B. Goethestraße / Heuwaagstraße) vom Busverkehr.

 

Beide Meilensteine werden derzeit vom Gutachterbüro KCW aus Berlin mit intensiver fachlicher und öffentlicher Beteiligung bearbeitet. Die Ergebnisse sollen Ende 2015 vorliegen. Der Planungsprozess sowie alle wichtigen Unterlagen sind im Internet unter www.vep-erlangen.de veröffentlicht.

 

Gegenwärtig wird durch die stadtgrenzüberschreitende Betrachtung des ÖPNV-Angebotes im Nahverkehrsplan ein kurzfristig realisierbares regional-optimiertes Busnetz vorbereitet. Die wichtigsten Achsen dieses Busnetzes sollen mittel- bis langfristig durch das leistungsfähigere schienengebundene Verkehrssystem StUB als auch durch ergänzende Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Kosbacher Brücke) optimiert werden. Wesentliche Grundlagen dieser Hauptrouten sind zum einen die Einrichtung von sogenannten Tangentiallinien, die wichtige Ziele (z.B. Uni-Südgelände, Siemens-Campus, Gewerbegebiet Frauenaurauch) ohne zeitaufwändige Führung durch die Erlanger Innenstadt direkt anbinden; zum anderen Schnellbusse als Durchmesserlinien durch die Innenstadt.

 

Eine Konkretisierung des Planungsnetzes zur Definition der wichtigsten Hauptrouten / -relationen wurde am 27.01.2015 im projektbegleitenden Arbeitskreis sowie am 04.02.2015 im Forum Verkehrsentwicklungsplan vorgestellt. Basierend auf den Ergebnissen dieser Gremien werden derzeit diese Hauptachsen sowie anschließend das Busergänzungsnetz zur Feinerschließung weiter entwickelt.

 

Voraussetzung für die Optimierung der stadtgrenzüberschreitenden Buslinien ist die Kooperationsbereitschaft der betroffenen Aufgabenträger Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim sowie der Nachbarstädte Nürnberg und Fürth bzw. der von diesen Aufgabenträgern beauftragten / betrauten Verkehrsunternehmen.

 

Nach Klärung der verkehrsplanerischen, finanziellen und vergabe- / konzessionsrechtlichen Fragestellungen könnten - bei optimalem Verlauf - erste Verbesserungsmaßnahmen zum nächsten Fahrplanwechsel umgesetzt werden. Wesentlichen Veränderungen im Streckennetz stehen in enger Abhängigkeit von den ÖPNV-Verkehrsleistungen des Landkreises Erlangen-Höchstadt, die derzeit ausgeschrieben werden. Die Verwaltungen stehen hierfür in engem Kontakt.

 

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei einem optimalen Abstimmungsprozess erste Maßnahmen für eine grundlegende Optimierung des Busliniennetzes für stadtgrenzüberschreitende Verkehre ab 2015 umgesetzt werden könnten. Weitere deutliche Verbesserungen im ÖPNV-Angebot resultieren aus der Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen, die bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein sollten.