Betreff
Sachstand Klimaschutz und Energiewende ERlangen
Vorlage
31/015/2014
Aktenzeichen
I/31
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


 

1.    Managementprozess Energiewende, Maßnahmen zu Energieeinsparungen und Energieeffizienz

 

Am 08.12.2011 hat der Stadtrat den Beschluss „Energiewende ERlangen – Ziele, Maßnahmen, Strukturen“ gefasst.

Um die beschlossenen Klimaschutz- und Energiewendeziele zu erreichen, erging der Auftrag an die Verwaltung

  • Arbeitsaufträge für konkrete Maßnahme zu erarbeiten und
  • einen systematischen Managementprozess aufzubauen.

 

Die 2012 erhobene Maßnahmenliste stellt die zahlreichen bereits laufenden Aktivitäten zum Klimaschutz und zur Erreichung der Energiewende der städtischen Ämter, Eigenbetriebe, Töchter sowie den  Mitgliedern der Lenkungsgruppe EnergieeffizientER dar (siehe MZK Nr. 31/188/2012 im UVPA am 11.12.2012). Die Maßnahmenliste entspricht einer Aufnahme des Ist-Zustandes der Aktivitäten.

 

Zur Entwicklung einer Strategie im Bereich Gebäudesanierung wird zum aktuellen Zeitpunkt die Studie Klimaneutralität im Gebäudebestand in Erlangen bis 2050 erstellt. Unter einer Erhebung der lokalen Gebäude-Energiewerte zeigt sie Wege auf,  wie das Ziel der Klimaneutralität ökonomisch und ökologisch sinnvoll erreicht werden kann. Die Ergebnisse werden Ende Juli 2014 vorliegen.

 

Zur Verknüpfung aller Handlungsbereiche ist bei der nationalen Klimaschutzinitiative die Förderung zur Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes (IKSK) beantrag. Geplanter Start der Konzepterstellung ist Oktober 2014, es wird eine Projektlaufzeit von 12 Monaten veranschlagt.

Diese enthält verschiedene Bausteine, die die vorhandenen Aktivitäten der Stadt Erlangen aufgreifen, fortschreiben und ergänzen. Ziel ist die Erstellung eines „Energiewende-Masterplans“, der die städtischen Aktivitäten verstärkt mit Maßnahmen und Handlungsmöglichkeiten aus der Bevölkerung, Forschung und Wirtschaft zusammenführt.

 

 


 

Die enthalten Analyse und Managementelemente sind:

 

·         Fortschreibung der Erlanger Energie- und CO2-Bilanz

·         Potentialanalyse der kurz- und mittelfristig technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Energie-Einsparpotentiale, Potentiale zur Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in allen Bereichen, mit Schwerpunk auf kommunalen Handlungsfeldern, privaten Haushalten und Gewerbebetrieben.

·         Fortschreibung und Konkretisierung des Maßnahmenkataloges über die wichtigsten bereits durchgeführten Klimaschutz- und Energiewendemaßnahmen und deren Wirkungen sowie neu entwickelte und identifizierte Maßnahmen.

·         Kontinuierliche Akteursbeteiligung: Einbindung der betroffenen Verwaltungseinheiten, Eigenbetriebe und städtischen Töchter, Interessensverbände, Handwerkskammer, Umweltverbände, Forschungseinrichtungen und der Bevölkerung

  • Entwicklung eines Controlling-Konzeptes: Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele. Ein Controlling-Konzept umfasst auch den Personalbedarf, notwendige Investitionen (z.B. in Messtechnik), Zeitpläne mit Arbeitsschritten und Möglichkeiten zur Datenerfassung und –auswertung.
  • Das Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit (ÖA) dient der Bekanntmachung der erarbeiteten Inhalte des Klimaschutzkonzepts nach dessen Fertigstellung.

 

 

Fortlaufende Grundelemente sind die regelmäßigen Vernetzungstreffen der AG Energieversorgung sowie der Lenkungsgruppe EnergieeffizientER.

 

 

 


2.    Sachstand Ausbau erneuerbare Energien durch die ESTW:

 

Im Stadtratsbeschluss vom 08.12.2011 ist unter II. 1. 1. festgelegt:

„Für den Bereich der Stromversorgung soll bis zum Jahr 2030 eine Versorgung folgender Zusammensetzungen erreicht werden:

 

  • Erzeugung von 50 % des Strombedarfes mittels hocheffizienter KWK-Anlagen im Stadtgebiet, gegenüber 25 % im Jahr 2011

Zwischenziele: 30 % 2013, 34 % 2016 und 38 % im Jahr 2021

 

  • Erzeugung bzw. Bezug von 50 % des Strombedarfes auf Basis Regenerativer Energien (standortunabhängig), gegenüber 4 % im Jahr 2011

Zwischenziele: 10 % 2013, 15 % 2016 und 25 % im Jahr 2021

 

Nachstehend sind die tatsächliche Entwicklung sowie die Prognose bis 2016 aufgezeigt:

 

 

2.1.  Stromversorgung

 

2.1.1.    Strom-Erzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung in Erlangen

 

 

 

Die ESTW haben somit für Ihre Kunden die Zwischenziele für 2013 erreicht. Die Abnahme der tatsächlichen Stromerzeugung aus KWK für die Jahre 2010 bis 2013 ist in den milden Wintern begründet, weswegen weniger Heizwärme benötigt wurde.

2.1.2.    Strom-Erzeugung aus regenerativen Anlagen

 

 

 

 

 

Die Zwischenziele für das Jahr 2013 wurden von den ESTW für die eigenen Kunden deutlich übertroffen.


Wärmeversorgung

 

Durch den Ausbau der Nah- und Fernwärmeversorgung (siehe Grafiken) konnte der Anteil der zentralen Wärmeanlagen im Verhältnis zu dezentralen Heizungen in Erlangen kontinuierlich gesteigert werden.

 

Mit dem Ausbau des Siemens Campus kann hier ein weiterer wichtiger Schritt getan werden. Als Energieträger bei der Nah- und Fernwärme wird künftig vermehr Erdgas eingesetzt werden.

Aufgrund der weltweit abnehmenden Erdgasvorräte sowie dem Bestreben, die Energie-unabhängigkeit Deutschlands voranzutreiben, wird künftig verstärkt Biomethan und regenativ erzeugtes Gas aus Windenergieanlagen sowie Wasserstoff eingesetzt werden. Dadurch wird die Wärmeversorgung bis zum Jahr 2050 mehr und mehr aus regenerativer Primärenergie gespeist werden.

 

 


Anlagen: