Die Mozartstraße zwischen Siebold- und Gebbertstraße einschließlich Anschlussbereichen wird gemäß Anlage 1 bis Anlage 6 umgebaut.


1.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen

Nach der Straßenzustandsbewertung des Tiefbauamtes über das gesamte Straßennetz Erlangens befindet sich die Fahrbahn der Mozartstraße in einem baulich schlechten bis sehr schlechten Zustand. Eine Beseitigung dieser Schäden mittels Erneuerung der Fahrbahndecke ist technisch und wirtschaftlich nicht mehr möglich und kann nur im Rahmen eines Vollausbaus erfolgen. Entsprechend BWA-Beschluss 66/102/2011 vom 10.05.2011 und UVPA-Beschluss 613/086/2012 vom 14.02.2012 war die Verwaltung beauftragt worden, Planungen zur Umgestaltung der Mozartstraße zwischen Siebold- und Gebbertstraße zu erarbeiten.

 

 

2.   Prozesse und Strukturen

Die nun vorliegenden abschließenden Planungen der Verwaltung sind das Ergebnis von verkehrlichen und gestalterischen Untersuchungen, von Abstimmungen mit zahlreichen Fachstellen und verschiedenen Leitungsträgern sowie der mehrfachen Beteiligung von betroffenen Bürgern bzw. Unternehmen.

 

Gemäß UVPA-Beschluss 61/015/2011 vom 15.11.2011 wurden die Bürger frühzeitig beteiligt (am 11.01.2012), damit ihre Hinweise auf Verkehrsprobleme und ihre Wünsche aufgenommen und bei den Planungen berücksichtigt werden konnten. Am 05.09.2012 fand die 2. Bürgerbeteiligung statt, in der die ausgearbeiteten Planungen mit den Bürgern diskutiert und kleinere Anpassungen vorgenommen wurden. Bei den Planungen zur Umgestaltung der Mozartstraße konnten etwa 80% der ursprünglichen Bürgerwünsche umgesetzt werden (s. Anlage 7).

 

An der Mozartstraße im vorgenannten Abschnitt liegen überwiegend große Bürogebäude und nur wenige Wohnhäuser. Dennoch wurden rund 100 Eigentümer, Bewohner und Unternehmen im Umfeld zu den Bürgerbeteiligungen eingeladen. Tatsächlich teilgenommen haben an den Bürgergesprächen zwischen 4 bis 7 Bürger bzw. Unternehmensvertreter.
Bei den Bürgergesprächen waren auch stets Vertreter der Siemens AG anwesend. Darüber hinaus haben auch Einzelabstimmungen zu den Belangen der Siemens AG stattgefunden, sodass die Planungen einvernehmlich mit der Siemens AG abgestimmt sind.

 

Weiterhin ergab sich die Notwendigkeit einer ausführlichen und langwierigen Leitungsvor-abstimmung, weil sich in der Mozartstraße eine Vielzahl von Leitungen befindet. Dabei wurden die Baum- und Strauchstandorte in der Straße auf die Belange der unterirdischen Leitungen abgestimmt und die Planung den Leitungen angepasst. Ziel war dabei, Baum- bzw. Strauchpflanzungen trotz der zahlreichen Leitungen zu ermöglichen, um die Attraktivität des Straßenraumes, insbesondere im Abschnitt West, zu erhöhen und damit auch dem Bürgerwunsch nachzukommen.

Die in Bezug auf Grünpflanzungen leicht geänderten Planungen wurden für die Bürger zur erneuten Einsichtnahme vom 3. bis 7. 06. 2013 ausgelegt.

 

 

3.   Ergebnis/ Wirkungen

Der Straßenquerschnitt des Abschnittes Mozartstraße West (von Siebold- bis Werner-von-Siemens-Straße) unterscheidet sich deutlich vom Querschnitt des Abschnittes Mozartstraße Ost (von Werner-von-Siemens-Straße bis Gebbertstraße). Das liegt an der unterschiedlichen Verkehrsbedeutung:
Entsprechend dem „Verkehrlichen Konzept für den Bereich Werner-von-Siemens-Straße/ Langemarckplatz/ Sieboldstraße/ Mozartstraße“ (s. Anlage 8) aus UVPA-Beschluss 613/095/2012 vom 17.04.2012 wird der Abschnitt West langfristig Teil einer flächenhaften Verkehrsberuhigung (Tempo-30-Zone) sein und es wird dort kein Linienbusverkehr mehr abgewickelt werden. Der Abschnitt West wird in die Straßenkathegorie Erschließungsstraße V eingestuft und besitzt mit rund 1.800 Kfz/Tag schon jetzt eine geringe Verkehrsstärke. Im Abschnitt Ost wird es, wie bisher, Linienbusverkehr und Tempo 50 geben. Dieser Abschnitt wird in die Straßenkathegorie Erschließungsstraße IV eingestuft und hat mit rund 4.500 Kfz/Tag eine mittlere Verkehrsstärke.

 

 

Abschnitt West

Die Kreuzung Sieboldstraße/ Mozartstraße ist seit den letzten Jahren unfallauffällig. Durch die Reduktion der überbreiten Fahrbahn auf das erforderliche Maß wird die Kreuzung übersichtlicher und sicherer sowie die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger werden verbessert.

 

Durch die Herausnahme des Linienbusverkehrs aus der Mozartstraße West wird der Schwerverkehrsanteil am täglichen Verkehr von derzeit 13% (230 Busse+Lkw/Tag) auf 2% (30 Lkw/Tag) sinken. Daher kann die derzeit überbreite Fahrbahn deutlich reduziert werden. Der Begegnungsfall Pkw-Lkw ist weiterhin möglich. Für den seltenen Begegnungsfall Lkw-Lkw sind Ausweichstellen vorgesehen: im Einmündungsbereich der Mozartstraße West in die Werner-von-Siemens-Straße, an der übergroßen Grundstückszufahrt (Tiefgarage) und in der Grundstückszufahrt zum Siemens-Innenhof („Himbeerpalast“).

 

Die Zufahrt zum Siemens-Innenhof ist weiterhin für große Lkw und für die Feuerwehr gewährleistet. Die Hauptanbindung der Lieferantenzufahrt ist über die Mozartstraße und die Werner-von-Siemens-Straße vorgesehen. In diesem Abschnitt können sich Lkw begegnen (Aufstellbereich vor der Kreuzung, Lkw-Ausweichstelle (große Grundstückszufahrt), großzügig angelegte Siemens-Zufahrt). Zusätzlich kann die Siemen-Zufahrt auch zukünftig über die Mozartstraße und die Sieboldstraße mit dem Lkw erreicht werden. Hier ist der Begegnungsfall Lkw-Pkw jederzeit möglich. Diese Verbindung für Lkw durch das Gebiet, in der eine flächenhafte Verkehrsberuhigung angestrebt wird, ist jedoch von geringer Bedeutung.

Durch die Reduktion der Fahrbahnbreite steht nun mehr Platz im Seitenraum zur Verfügung. Erst dadurch ist es möglich, die Attraktivität des Straßenraumes zu erhöhen und den Bürgerwünschen nachzukommen: So können zahlreiche Grünflächen für Bäume bzw. Großsträucher vorgesehen werden, eine große Anzahl von Fahrradabstellmöglichkeiten für den örtlich großen Bedarf geschaffen werden und gleichzeitig die Anzahl der Parkstände erhöht werden (s.u.
Tabelle „Bilanz der Umgestaltung Mozartstraße“).
Die Senkrecht-Parkstände wurden teilweise 1,00 m tiefer als die Standardgröße angelegt, sodass auch bei einer Fahrbahnbreite von nur 5,00 m gemäß Richtlinien (RASt 06) genügend Rangierraum zum Ein- und Ausparken vorhanden ist.

 

Der Radverkehr wird gemäß den aktuellen Richtlinien (RASt 06 und StVO: „Fahrbahnbenutzungsgebot“), wegen der höheren Sicherheit und wie in Tempo-30-Zonen üblich, auf der Fahrbahn geführt. Für die Fußgänger steht damit mehr Platz und Sicherheit auf den Gehwegen zur Verfügung.

 

 

Kreuzung Mozartstraße/ Werner-von-Siemens-Straße

Die Kreuzung mit Signalanlage soll barrierefrei ausgebaut werden. Dazu ist eine behindertengerechte Ausstattung (zwei unterschiedliche Absenkungen pro Fußgängerfurt, Bodenindikatoren, taktiler Freigabetaster) vorgesehen. Somit wird die zukünftige Haltestelle „Siemensverwaltung“ in der Werner-von-Siemens-Straße ebenfalls barrierefrei erreichbar sein.

 

Der Radverkehr entlang der Mozartstraße wird auch im Kreuzungsbereich sicher auf der Fahrbahn (Radfahrstreifen) geführt.

 

 

Abschnitt Ost

Der Radverkehr wird nicht wie bisher auf einem Radweg, sondern sicher auf der Fahrbahn mittels eines Schutzstreifens geführt. Der Schutzstreifen kann von Bussen und Lkw bei Bedarf, unter Beachtung des Radverkehrs, überfahren werden.

 

Die Haltestelle Mozartstraße wird ebenfalls attraktiver: Die Haltestelle wird barrierefrei (Kasseler Sonderbord) eingerichtet, sie erhält neue Fahrgast-Unterstände, der Aufstellbereich für Fahrgäste vergrößert sich und die Fahrgäste werden nicht mehr durch Radfahrer im Aufstellbereich gefährdet. Wie alle neuen Haltestellen ist auch diese für Gelenkbusse ausgelegt.

 

Aufgrund von zahlreichen Leitungen sind hier im Straßenraum keinerlei Grünpflanzungen möglich. Das üppige Grün in den privaten Vorgärten kann jedoch durch einen Grünstreifen am Rande des städtischen Parkplatzes ergänzt werden.

 

Die Kreuzung Gebbertstraße/ Mozartstraße ist seit vielen Jahren unfallauffällig. Durch Ummarkierung soll der Verkehr auf der Kreuzung stärker gegliedert und damit sicherer geführt werden. So wird ein separater Linksabbiegestreifen und ein neuer Radfahrstreifen markiert. Dadurch soll das Überfahren des Vorsignals durch Radfahrer vermieden werden.

 

 

 

 

 

Bilanz der Umgestaltung „Mozartstraße“

 

Bestand

Planung

Pkw-Parkstände

41

46

Fahrrad-Abstellmöglichkeiten

0

122

Bäume

12

22

Großsträucher

0

17

 

 

 

 

 

 

 

4.   Ressourcen
Auf Basis der vorgelegten Gestaltungsplanung belaufen sich die Kosten für den Ausbau der Mozartstraße zwischen Sieboldstraße und Gebbertstraße grob geschätzt auf ca. 990.000,- €. Für die Maßnahme sind KAG-Beiträge nach der Straßenausbaubeitragssatzung der Stadt Erlangen zu erheben.

Investitionskosten:

990.000 €

bei IPNr.: 541.125

 

Sachkosten:

bei Sachkonto:

 

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

 

Folgekosten

4.300 €/a

für den jährlichen Grünflächenunterhalt, Aufstockung des Betriebsführungs-zuschusses EB 77:

 

Korrespondierende Einnahmen

Straßenausbaubeiträge

bei IPNr.: 541.510 EP

 

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

              in Höhe von
350.000 € für 2014
400.000 € für 2015
sind derzeit im Investitionsprogramm 2012 – 2016 bei IPNr. 541.125 vorgesehen. Der Ausbau der Mozartstraße kann erst nach erfolgtem Ausbau der Werner-von-Siemens-Straße realisiert werden, sodass im Zuge der HH-Anmeldungen für das Investitionsprogramm 2013-2017 die Maßnahme für die Jahre 2015 und 2016 mit aktualisierten Mittelansätzen angemeldet wird.

                   sind nicht vorhanden


Anlagen:
Anlage 1 - Planung Neubau Mozartstraße (West)
Anlage 2 - Planung Neubau Mozartstraße (Kreuzung)
Anlage 3 - Planung Neubau Mozartstraße (Ost)
Anlage 4 - Querschnitt Neubau Mozartstraße (West)
Anlage 5 - Querschnitt Neubau Mozartstraße (Kreuzung)
Anlage 6 - Querschnitt Neubau Mozartstraße (Ost)
Anlage 7 - Bilanz der Bürgerwünsche
Anlage 8 - Buskonzept für den Bereich Werner-von-Siemens-Straße/ Langemarckplatz/
                  Sieboldstraße/ Mozartstraße
Anlage 9 - Begegnung Lkw-Lkw (Ausweichstelle)