Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Es erfolgt in der Sitzung ein ergänzender mündlicher Bericht.
Bisheriger Entwicklungsverlauf des Angebotes
Das Angebot Chance 8,9 plus wurde im September 2005 als Projekt ins
Leben gerufen (offizieller Beginn: 01.12.2005). Das Leitmotiv, mit wir das
Projekt beschreiben, lautet „Streetwork mit Bildungsauftrag“. Damaliger
Einsatzort war der Stadtteil Büchenbach und 19,25 Std. für die
sozialpädagogische Fachkraft. Im Oktober 2011 wurde die Halbtagsstelle der
Fachkraft (19,5 Wochenstunden) auf eine Ganztagsstelle (39,0 Wochenstunden)
aufgestockt. Die Erhöhung wird aus Mitteln des „Bildungs- und Teilhabepakets
der Bundesregierung“ finanziert und ist bis Ende 2013 befristet. Durch
Erweiterung der Stelle konnte das Angebot auf die Stadtteile Bruck und Anger
erweitert werden.
Gesetzliche
Grundlage: Gesetzliche
Grundlage ist die Pflichtaufgabe nach § 13 SGB VIII - Jugendsozialarbeit. In
Abs. 1 sind die Grundlagen dieser Aufgabe beschrieben: „Jungen Menschen, die
zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller
Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen
im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre
schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre
soziale Integration fördern.“
Ziele des Angebotes
- Erhöhung der
Quote der Schulabschlüsse (v.a. Hauptschulabschluss; qualifizierender
Hauptschulabschluss und Mittlere Reife - M10) bei der Zielgruppe der sog.
„unbetreuten“ Jugendlichen (d.h. Jugendliche, die kein unterstützendes
Angebot annehmen oder nicht mehr erreicht werden) in der Altergruppe von
14 – 18 Jahren (mittlerweile beobachten wir Anfragen von jungen
Erwachsenen)
- Verbesserung der
Zugangschancen in die Berufsausbildung und weiterführende Schulen
- Beratung und
Unterstützung der Jugendlichen in Krisen – oder Entscheidungssituation
Zielgruppe
- Jugendliche aus den Stadtteilen Büchenbach, Anger und Bruck der 8.
und 9. Jahrgangsstufe, die hohen schulischen und persönlichen Förder- und
Unterstützungsbedarf haben.
- 10. Jahrgangsstufe oder Teilnehmer/-innen von beruflichen
Maßnahmen, schulische Unterstützung von Auszubildenden und externen
Schulabsolventen/-absolventinnen, Arbeitsplatz suchende Jugendendliche.
Darstellung der
Ergebnisse 2012
- 72 Jugendliche
nutzen die kontinuierlichen Angebote (offene Lerntreffs in verschiedenen
Stadtteileinrichtungen und Einzeltermine)
- 33 Jugendlichen nutzten dabei die
Angebote am Anger (19), dem Förderzentrum (8→ 6 davon schafften
externen Hauptschulabschluss) oder in der Eichendorff-Mittelschule (6)
Bei den Offenen Lerntreffs und den
vereinbarten Einzelterminen nutzten manche Jugendliche die Angebote nur ein
oder wenige Male, mit anderen wiederum arbeitete die Fachkraft kontinuierlich
mehrmals in der Woche und über das ganze Schuljahr hinweg.
Dabei erstreckte sich die Form der
Unterstützung von einer gezielten „Quali“- oder Prüfungsvorbereitung, über das
Vorbereiten auf Proben und die Hilfe bei Hausaufgaben und Referaten bis hin zur
Beratung oder Krisenintervention.
Darstellung der
Ergebnisse 2013, Stand Mai
- Seit Anfang des Schuljahres 2012/2013
wurden bzw. werden 70 Jugendliche begleitet und unterstützt.
- Im Stadtteil Büchenbach wurden 23
Jugendliche, in den Stadtteilen Bruck und Anger 47 Jugendlichen vom
Angebot erreicht und unterstützt.
- 13 dieser Jugendliche sind sog.
„Externe“, von denen wiederum 8 Jugendliche ihren Schulabschluss nachholen
oder „erweitern“ möchten (z. T. „ehemalige“ Jugendliche) und 5 Jugendliche
sind dabei ihren Berufseinstieg zu schaffen.
Tendenzen und fachliche Einschätzungen
Die Nachfrage aus der genannten Zielgruppe
steigt stetig an. Das Angebot wurde in den beiden „neuen“ Stadtteilen schnell
angenommen.
- Ausdifferenzierung der Zielgruppe (nach
Schularten und Unterstützungsbedarf)
- Immer mehr JaS-Kollegen/ Kolleginnen,
aber auch der ASD und Lehrkräfte nutzen die Zusammenarbeit, weil Chance
8.9.Plus oft die einzige Konstante bei Übergängen ist und oft eine
jahrelange Beziehung zu den Jugendlichen besteht.
- Jugendliche, die das Potential haben
einen weiterführenden Bildungsabschluss zu erreichen, dafür aber
Unterstützung brauchen und diese nicht haben, nutzen das Angebot von
Chance 8.9.Plus (vor allem am Anger).
- Bedarf nimmt trotz der zunehmenden
Angebote von Ganztagsbetreuungen nicht ab, im Gegenteil wir sehen einen
Anstieg.
- Die Arbeit mit Einzelnen oder in
Kleingruppen wird immer wichtiger (verschiedene Bedarfe, aber auch
unterschiedliche Voraussetzungen, häufig aber auch zunehmende
Konzentrations- und Motivationsprobleme der Jugendlichen etc.), um
individuell auf die Zielgruppe einzugehen und ihnen gerecht zu
werden.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das Projekt erfolgreich ist und der Bedarf in den drei Stadtteilen Büchenbach, Bruck und Anger gegeben ist.
Die Mitarbeiterin des Stadtjugendamtes wird in der gemeinsamen Sitzung des Schul- und Jugendhilfeausschusses einen ergänzenden mündlichen Bericht geben sowie für Fragen zur Verfügung stehen.
Anlagen: keine