Der Sachbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.


Das Staatliche Bauamt Nürnberg hat in den vergangenen Jahren eine Untersuchung verschiedener Straßennetzergänzungen im Raum Erlangen / Fürth / Herzogenaurach beauftragt. Es wurden für das Bezugsjahr 2025 die verkehrlichen Wirkungen von folgenden 6 Planfällen untersucht.

 

Planfall A     OU Eltersdorf und OU Niederndorf - Neuses

Planfall B     OU Eltersdorf und Hüttendorfer Damm

Planfall C     OU Eltersdorf und Hüttendorfer Damm, verlängert bis zur B 8 über die Hafenstraße

Planfall D     OU Eltersdorf und Hüttendorfer Damm, verlängert bis zur B 8 über die Mainstraße

Planfall E     OU Eltersdorf, OU Niederndorf - Neuses und Hüttendorfer Damm

Planfall F     OU Eltersdorf, OU Niederndorf - Neuses und Hüttendorfer Damm, verlängert bis zur B 8 über die Hafenstraße

 

Laut Untersuchungsbericht (s. Tab. 1 + 2) zeigen die verkehrlichen Kenngrößen der Planfälle, dass die Gesamtkonzeption der einzelnen Vorhaben im Planfall F die positivsten Effekte aufweist. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden am 02.04.2012 von Staatsminister Herrmann für die Planfälle A, C, D und F vorgestellt (s. Anlage 1).

 

Tab. 1:    Vergleichende Auswertung der Fahrleistung und der Verkehrsbeteiligungsdauer
für einzelne Planfälle (Quelle: Schlussbericht, Stand März 2012)

 

Tab. 2:    Vergleichende Auswertung der Fahrleistung für die einzelnen Planfälle
differenziert nach Inner- und Außerorts (Quelle: Schlussbericht, Stand März 2012)

 

Für das Erlanger Stadtgebiet ergeben sich laut Untersuchungsbericht folgende Verkehrsbelastungen (Durchschnittlicher täglicher Verkehr - DTV).

 

Tab. 3:    Vergleichende Auswertung der Verkehrsbelastungen (DTV) auf Erlangen Stadtgebiet
(Quelle: Abt. 613, Datengrundlage Schlussbericht, Stand März 2012)

 

Bei einer Bürgerversammlung im Fürther Stadtteil Vach wurden die Ergebnisse der Untersuchung kontrovers diskutiert (s. Anlage 3), der Fürther Stadtrat befasste sich in seiner Sitzung am 25.07.12 mit dem Thema. Der Fürther Stadtrat hat dabei einstimmig beschlossen, dass die Westumgehung von Fürth mit Anbindung an die B8 in allen Varianten abgelehnt wird. Zum Thema Hüttendorfer Talquerung sollte das Staatliche Bauamt aufgefordert werden, deren Bau noch einmal „vertieft zu untersuchen“ – und zwar unter der Annahme, dass Herzogenaurach die Umgehung Niederndorf – Neuses baut. Über die Planungen von Herzogenaurach war im UVPA am 10.07.12 bereits berichtet worden.

 

Der Fürther Landrat und die Bürgermeister der nördlichen Landkreisgemeinden haben diesen Beschluss zudem zwischenzeitlich erheblich moniert, Staatsminister Herrmann wurde vom Fürther Landrat Dießl hierzu angeschrieben (s. Anlage 4). Es wurde darauf hingewiesen, dass die Hüttendorfer Talquerung ohne Durchbindung zur B 8 in Kombination mit den Umgehungen Eltersdorf und Niederndorf-Neuses (Planfall E) nur wenig Entlastung innerorts schafft. Eine Aufteilung dieses Bauprojektes und insbesondere die isolierte Realisierung nur der Hüttendorfer Talquerung würde einseitig zu einer signifikanten Erhöhung der Verkehrsbelastung auf den Kreisstraßen in den dortigen Kommunen führen. Es wurde eindringlich an den Freistaat Bayern appelliert, einer Aufteilung dieses Bauprojektes bzw. nur der isolierten Realisierung der Hüttendorfer Talquerung nicht zuzustimmen.

 

Das Staatliche Bauamt Nürnberg hat am 22.08.2012 der Fürther Bürgerinitiative die Ergebnisse der Untersuchung für die Planfälle A, E und F präsentiert (s. Anlage 2). Relevant sind danach derzeit nur die Planfälle A und F aus folgenden Gründen:

 


-     Nur die Projekte OU Niederndorf-Neuses (Dringlichkeit 1), OU Eltersdorf (Dringlichkeit 1R) und der Neubau Königsmühle – Hafen Fürth / B8 sind im aktuell geltenden 7. Ausbauplan für tTaatsstraßen enthalten.

-     Die Ortsumgehungen Eltersdorf  und Niederndorf-Neuses werden derzeit durch die Stadt Erlangen bzw. Herzogenaurach in kommunaler Sonderbaulast realisiert.

-     Aufgrund der nachrangigen Einstufung des Neubaus zwischen Königsmühle – Hafen Fürth (Westumgehung) in die Dringlichkeit 1R des 7. Ausbauplanes für Staatsstraßen hat das Staatliche Bauamt Nürnberg derzeit keinen Planungsauftrag für das Vorhaben. Für den Fall, dass sich kein anderer Baulastträger – kommunale Sonderbaulast durch die Stadt Fürth – findet, wird frühestens ab 2020 mit der Planung des Vorhabens begonnen.

 

Die vorliegenden Ergebnisse werden aus Erlanger Sicht seitens der Verwaltung wie folgt bewertet:

 

Auf Erlanger Stadtgebiet führt Planfall A zu den größten Entlastungen im Straßennetz (s. Tab. 3). Die Ortsumgehung Eltersdorf ist somit eigenständig sinnvoll. Der Hüttendorfer Damm sowie die Westumgehung von Fürth führen großräumig zu einer Minderung der Verkehrsbeteiligungsdauer sowie der Fahrleistung. Für das Erlanger Stadtgebiet im Umfeld von Eltersdorf führen sie aber zu einer geringeren Entlastung im Zuge der bestehenden St 2242 und der Ortsdurchfahrten von Eltersdorf als die alleinige Realisierung der Ortsumgehungen Eltersdorf und Niederndorf – Neuses (Planfall A).

 


Anlagen:

Anlage 1:    Präsentation von Staatsminister Herrmann am 02.04.2012

Anlage 2:    Präsentation des Staatlichen Bauamtes Nürnberg am 22.08.2012
(Auszüge, Folie 2 – 9 identisch mit Anlage 1)

Anlage 3:    Presseartikel aus den Fürther Nachrichten „Nein zur Umgehung“ vom 26.07.12

Anlage 4:    Schreiben von Landrat Dießl an Innenminister Herrmann vom 14.08.12