Betreff
Erlangen AG Technologie Scouting und Marketing, Hauptversammlung am 05.07.2012
Vorlage
II/170/2012
Aktenzeichen
II/WA
Art
Beschlussvorlage

Der Stadtrat weist den Vertreter der Stadt Erlangen in der Hauptversammlung am 05.07.2012 an, folgenden Punkten zuzustimmen:

1.    Der Gewinnvortrag zum 01.01.2011 in Höhe von 29.737,21 € wird zusammen mit dem Verlust zum 31.12.2011 in Höhe von 15.893,29 € auf neue Rechnung vorgetragen.

2.    Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2011

3.    Zulässigkeit der schriftlichen Stimmabgabe bei der Entlastung des Aufsichtsrates

4.    Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2011

 


Die vom Vertreter in der Hauptversammlung abzugebenden Stimmen bedürfen nach der Bayerischen Gemeindeordnung bzw. der Geschäftsordnung des Stadtrates der Zustimmung /Beteiligung des Stadtrates.  Die vorliegende Beschlussvorlage beinhaltet die zustimmungspflichtigen Teile zur Vorbereitung der Hauptversammlung und gibt einen groben Lagebericht.

 

1.    Stimmabgabe in der Hauptversammlung

 

Als Aktionärsvertreter vertritt Herr Oberbürgermeister Dr. Balleis die Stadt in der Hauptversammlung. Bei der Entlastung des Aufsichtsrates ist eine Abstimmung des Oberbürgermeisters nicht möglich, da er sich nicht selbst entlasten kann. Es muss daher ein Vertreter des Oberbürgermeisters die Stimmabgabe vornehmen. In einvernehmlicher Abstimmung mit dem Rechtsamt, dem Rechnungsprüfungsamt und dem Beteiligungsmanagement wurde eine praktikable Lösung erarbeitet. Dabei ist eine schriftliche Stimmabgabe durch die gesetzlichen Vertreter des Oberbürgermeisters vorgesehen.

 

Der Stadtrat stimmt zu, dass die Stimmabgabe für die Entlastung des Aufsichtsrates in der Hauptversammlung in schriftlicher Form durch Frau Bürgermeisterin Aßmus bzw. einen weiteren Vertreter erfolgen kann.

 

2.    Beschluss zur Ergebnisverwendung und Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat

 

Die Bilanz des Geschäftsjahres 2011 schließt mit einer Summe von 85.015,77 € (Anlage 1) ab. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 15.893,29 € (Anlage 2) aus. Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, den von ihm aufgestellten Jahresabschluss in seiner Sitzung am 05.07.2012 zu billigen. Damit ist der Jahresabschluss gem. § 172 AktG festgestellt. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Gewinnvortrag zum 01.01.2011 in Höhe von 29.737,21 € mit dem Jahresfehlbetrag zum 31.12.2011 in Höhe von 15.893,29 € auszugleichen und auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Die Handwerker Wirtschaftstreuhand und Revision GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat auftragsgemäß die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31.12.2011 und des Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2011 nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten Grundsätze einschließlich der Prüfung nach § 53 HGrG durchgeführt. Die
Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Der Jahresabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Der Lagebericht des Vorstandes, auf den die Prüfer explizit verweisen, beschreibt u. a. die Geschäftstätigkeit der Erlangen AG:

 

„Im Jahr 2011 wurde die strategische Ausrichtung der Erlangen AG in den verschiedenen Gremien intensiv diskutiert. Zur Darstellung der verschiedenen Optionen wurde zudem ein Auftrag an ein Drittunternehmen gegeben, welches die zukunftsfähigsten Geschäftsmodelle für die Erlangen AG untersuchen sollte. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass das Themengebiet Energieeffizienz für die Stadt und die Region Erlangen als vorrangig zu betrachten ist. Zur Vertiefung und Erweiterung der Kompetenzen in diesem Bereich können die Instrumente der Erlangen AG sinnvoll eingesetzt werden. Neben der Akquisition von Fördergeldern erscheint es notwendig, zeitlich befristete Projektmanagementaufgaben durch die Erlangen AG ausführen zu lassen.

 

Ende 2011 wurde durch den sich immer mehr detaillierenden Strategieprozess bestätigt, dass die Erlangen AG in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und den Stadtwerken Erlangen die Projektorganisation für das Energiespeicherprojekt „Das Energie handelnde Haus“ übernehmen kann. Bis zum Geschäftsschluss wurde über die notwendige Finanzierung der Personalmittel verhandelt. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen sind im Jahr 2012 zu erwarten.

 

Neben der strategischen Neuausrichtung wurde im Jahr 2011 das EU-Projekt „Geofar“ zum Abschluss gebracht. Sämtliche Abschlussberichte und Endabrechnungen wurden abgegeben. Die Abschlussdokumentation wurde ohne Einwände akzeptiert und die Restzahlungen durch die EU veranlasst.

 

Die Bilanz der Erlangen AG für das Jahr 2011 wurde mit einem Verlust abgeschlossen. Das Risiko eines Liquiditätsdefizits für die Gesellschaft im Jahr 2011 und 2012 besteht nicht. Es ist geplant, die liquiden Mittel und den Gewinnvortrag zu benutzen, um neue Projekte anzustoßen. Als Maximalbelastung gilt dabei der Verzehr von bis zu 50 % der Stammeinlage.

Im Jahr 2012 wurde von den Stadtwerken ein Auftrag für das Projektmanagement zum „Energie handelnden Haus“ in Aussicht gestellt. Die Einnahmen aus diesem Auftrag führen nahezu zur Kostendeckung des Geschäftsbetriebes. Das Risiko der zukünftigen Entwicklung ist durch die Entwicklungen und die strategischen Überlegungen in der Region klar einzugrenzen. Die vielschichtigen Aktivitäten der Forschungseinrichtungen bedingen die Koordinierung von marktnahen Kooperationsprojekten zwischen Universität und Industrie und geben der Erlangen AG ein breites Betätigungsfeld vor. Die Erlangen AG wird sich in diesem Sektor verstärkt positionieren. Es ist zu erwarten, dass ab dem Jahr 2012 umsatzrelevante Projektmanagementaufgaben akquiriert werden können, welche den kostendeckenden Betrieb der Erlangen AG absichern.“


Anlagen:

Anlage 1 Bilanz zum 31.12.2011

Anlage 2 Gewinn- und Verlustrechnung 2011