Betreff
Bericht über den Jahresabschluss 2010 der Erlanger Schlachthof GmbH
Vorlage
II/098/2011
Aktenzeichen
II
Art
Beschlussvorlage

Die Stadt beschließt in ihrer Gesellschafterversammlung:

 

  1. Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Erlanger Schlachthof GmbH für das Geschäftsjahr 2010 haben zusammen mit den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers – der zu keinen Einwendungen führte – vorgelegen.
  2. Der Jahresabschluss mit Lagebericht wird genehmigt/festgestellt.
  3. Der Jahresüberschuss in Höhe von 21.146,74 EUR ist mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen.
  4. Es wird Kenntnis genommen, dass der Aufsichtsrat die Geschäftsführung entlastet hat.
  5. Der Aufsichtsrat wird entlastet (Mitglieder im Aufsichtsrat der ESG sollten an dieser Abstimmung nicht teilnehmen).

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Erlanger Schlachthof GmbH (ESG) berichten an den  Gesellschafter Stadt Erlangen (an die Gesellschafterversammlung) über das Geschäftsjahr 2010.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

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3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

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4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Jahresüberschuss in 2010 + 21.146,74 EUR (Vorjahr Jahresüberschuss + 42,9 T€). Seit 2010 werden keine Investitionszuschüsse im städt. Haushalt für den Schlachthof mehr veranschlagt. Die von 2006 bis 2009 in den Haushalten eingestellten (aber nicht abgerufenen) Investitionszuschüsse über ges. 390 T€ wurden 2009 vollständig eingezogen. D.h. der Schlachthof arbeitet seit 2006 ohne Zuwendungen/Zuschüsse des Gesellschafters Stadt.

 

a)        Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht der Geschäftsführung

Nach § 6 des Gesellschaftsvertrages/Satzung der Erlanger Schlachthof GmbH hat die Stadt als Gesellschafterin den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Geschäftsbericht zu genehmigen/festzustellen sowie den Aufsichtsrat zu entlasten.

 

Das Bilanzvolumen der Gesellschaft zum 31.12.2010 betrug 6,909 Mio. EUR (Vorjahr 7,230 Mio. EUR), der Umsatz 3,738 Mio. EUR (Vorjahr 3,717 Mio. EUR) und das Jahresergebnis + 21,0 TEUR (Vorjahr + 43,0 TEUR). Die Schlachtzahl bei Schweinen hat sich um 3.181 auf 223.392 erhöht (+ 1,44%), bei Großvieh/Rind wurden 67.839 geschlachtet gegenüber 67.994 im Vorjahr (- 155 bzw. – 0,2%). Kälber wurden 756 geschlachtet gegenüber 877 im Vorjahr. Während die Umsatzerlöse nahezu gleichgeblieben sind, reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Erträge von 210 TEUR auf 176 TEUR.

 

Auf der Kostenseite ist der Materialaufwand um 60 TEUR auf 1,95 Mio. EUR gestiegen; allein die Aufwendungen für Strom, Kanal, Gas, Wasser, Heizöl waren per saldo um 61 TEUR höher.
Der Personalaufwand war mit 654 TEUR um 13 TEUR geringer als im Vorjahr. Die Zinsaufwendungen für den Kapitaldienst waren mit 26 TEUR um ca. 22 TEUR niedriger als im Vorjahr.

 

Der Cash-Flow des Betriebes war mit 722 TEUR um 25 TEUR geringer als im Vorjahr und damit im Fünfjahresvergleich 2006 – 2010 auf dem zweithöchsten Wert. Die Investitionen in das Anlagevermögen waren mit 328 TEUR um 4 TEUR höher als im Vorjahr und damit im Fünfjahresvergleich 2006 – 2010 auf dem höchsten Wert.

 

Der Cash-Flow mit 722 TEUR bzw. der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit mit 645 TEUR reichte aus, um die Tilgung von Krediten mit 268 TEUR und die Investitionen in das Anlagevermögen zu bezahlen; mehr noch – die ESG konnte ihren Bestand an liquiden Mitteln sogar um 50 TEUR erhöhen. Für weiter anhaltend notwendige Erhaltungsinvestitionen steht dem Schlachthof ein Finanzmittelbestand von 513 TEUR (Vj. 463 TEUR) zur Verfügung. Weitergehende größere Investitionsmaßnahmen wären über Bankkredite zu finanzieren bzw. falls diese nicht darstellbar wären über einen Zuschuss des Gesellschafters Stadt.

 

Im Unternehmen waren zum 31.12.2010 16 (Vorjahr 16) Mitarbeiter beschäftigt. Die wichtigsten wirtschaftlichen Zahlen im Überblick:

 

 

Ist
2010

Planung
2010

Ist
2009

Ist
2008

Umsatz

3738

3700

3717

3711

Ergebnis

+21

-68

+43

-72

Investitionszuschuss der Stadt

0

0

0

0

 

Auszug aus dem Lagebericht: „weltweit wächst nach wie vor die Nachfrage nach Lebensmitteln, die in Konkurrenz steht zum Bedarf an pflanzlichen Rohstoffen für die Energiegewinnung. Dies führt zu größeren Preisschwankungen und internationalen Spekulationen auf den Rohstoffmärkten für agrarische Produkte. Laut Statistischem Bundesamt steigert die deutsche Fleischwirtschaft ihre Produktionsmengen bereits seit mehr als fünf Jahren. In dieser Zeit wurden aus einer Schweinefleischproduktion unter dem Gesichtspunkt der Selbstversorgung eine Überproduktion und eine Erhöhung des Exportanteils. Ferner schreitet die Konzentration auf dem Schlachtsektor immer weiter fort.

 

…..Die Kosten waren bei Öl und Gas höher als im Vorjahr, da zu gestiegenen Preisen eingekauft werden musste. Die Stromkosten waren 2010 konstant, werden aber 2011 ansteigen. ……Ein sogenannter Dioxinskandal bei Tierfutter im Januar 2011 führte zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung der Verbraucher bei Fleisch, so dass die Schlachtzahlen in diesem Zeitraum zurückgingen. Wie lange diese Zurückhaltung bestehen bleibt, ist nur schwer abzuschätzen.

….Im Jahr 2011 sind Investitionen, inklusiv verschobener aus dem Vorjahr, in Höhe von 770.000 Euro vorgesehen, die aus liquiden Mitteln getätigt werden.

….Für 2011 wird mit leicht rückläufigen Rinder- und konstanten Schweineschlachtungen gerechnet. Der Umsatz aus der Schlachtung kann sich verringern.

….Die Schlachtanlagen sind mittlerweile in die Jahre gekommen, so dass immer mehr Ersatzinvestitionen und größere Reparaturen anstehen. Der permanente Rückgang der Verschuldung in den letzten Jahren führte zu einer guten Liquiditätslage, so dass der Betrieb im Stande ist seinen Investitionsverpflichtungen nachzukommen.“

 

b)       Feststellungen des Abschlussprüfers

Der Abschlussprüfer Herr Klask/auditpro hat den Jahresabschluss geprüft und in seinem Bestätigungsvermerk mitgeteilt, dass „seine Prüfung zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach seiner Beurteilung entspricht aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage von der Gesellschaft und stellt Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar“.

 

Der Prüfbericht enthält folgende weitere Kennzahlen:

 

Eigenkapitalquote: 88,3%

Vj. 84,1 % - kontinuierlicher Anstieg in den vergangenen Jahren

Verbl. ggü. Kreditinstituten: 465,9 TEUR

Vj. 733,6 TEUR

Sachanlagevermögen: 6,014 Mio. EUR

Vj. 6,401 Mio. EUR

 

c)        Aufsichtsratssitzung am 15.04.2011

Der Aufsichtsrat der ESG hat in seiner Sitzung am 15.4.2011 den Jahresabschluss 2010 und den Prüfbericht beraten. Er empfiehlt der Gesellschafterin den Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen und den Jahresüberschuss in Höhe von 21.146,74 Euro mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen. Der Aufsichtsrat hat der Geschäftsführung die Entlastung erteilt.

 

Bericht des Aufsichtsrates der Erlanger Schlachthof GmbH

Der Aufsichtsrat hat sich durch schriftliche und mündliche Berichte der Geschäftsführung ...
mit der Lage und der Geschäftsentwicklung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2010 befasst.

Er hat den Geschäftsführer nach den gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften unterstützt, überwacht und die notwendigen Beschlüsse gefasst.

Insgesamt hat der Aufsichtsrat in zwei Sitzungen im Jahr 2010 (23. April und 15. Oktober) über den Geschäftsverlauf und aktuelle Entwicklungen beraten. Zudem kontrollierte der Aufsichtsrat die Umsetzung der im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse durch die Geschäftsführung.

Themen der AR-Sitzungen waren u. a. der Bericht des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2009, der Finanzplan 2009 – 2014, der Wirtschafts- und Investitionsplan für 2011 sowie der Einkauf von Energie (Gas und Strom).

Der von der auditpro GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Nürnberg, erstellte Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum 31. Dezember 2010 hat der Aufsichtsrat geprüft und gebilligt. Die auditpro GmbH hat nach 2007, 2008 und 2009 zum vierten Mal den Jahresabschluss geprüft.

Der Jahresabschluss wird zur Feststellung unverzüglich dem Gesellschafter zugeleitet.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr dankt der Aufsichtsrat dem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erlanger Schlachthof GmbH für ihre Tätigkeit.“


Anlagen:        Anlage 1 - Bilanz zum 31.12.2010 und
                        Anlage 2 - GuV für den Zeitraum vom 1.1.2010 bis 31.12.2010