Betreff
Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen hier: Benennung eines Weges nach Ilse Sponsel Umbenennung eines Teils des Bürgermeisterstegs in "Ilse-Sponsel-Weg"
Vorlage
612/013/2011
Aktenzeichen
VI/61/612 T. -1322
Art
Beschlussvorlage

Ein Abzweig des Bürgermeisterstegs wird zur Erinnerung an die langjährig im Ehrenamt tätige Frau Ilse Sponsel in Ilse-Sponsel-Weg umbenannt.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Die Gemeinden haben gemäß Art. 56 Abs. 2 GO für eine zuverlässige Orientierung im Gemeindegebiet zu sorgen. Dazu tragen Straßen- und Platznamen, Straßennamensschilder und Hausnummern wesentlich bei. Dadurch wird insbesondere bei Notfällen ein effektiver Einsatz der Rettungsdienste und der Polizei gewährleistet, sowie Zustellungen und der private Besuchsverkehr erleichtert. Für die Erteilung der Namen ist gemäß Art. 53 Abs. 1 BayStrWG die Gemeinde zuständig.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Amt 13/AL Helmut Schmitt regt an, die langjährig für die Stadt Erlangen tätige Ilse Sponsel mit der Benennung eines Weges zu ehren (Anlagen 2 und 3).

 

Ilse Sponsel wurde 1924 in Bielefeld geboren. Sie studierte in Halle und legte 1944 die Sportlehrerinnenprüfung ab. Als junge Frau erlebte sie die Schrecken des Krieges und die Teilung Deutschlands. Diese unmittelbare Betroffenheit und die Trauer über die unheilvolle Verstrickung des Deutschen Volkes wies ihr den Weg, die deutsche und später auch die Erlanger Geschichte auf ihre ganz persönliche Weise aufzuarbeiten.

 

Nach ihrem Umzug nach Erlangen trat sie an der Seite ihres Mannes, des ehemaligen ehrenamtlichen Bürgermeisters Friedrich Sponsel, in den Dienst für die Brüderlichkeit. Sie engagierte sich zeitlebens ehrenamtlich. Mit ihrem Namen verbunden sind u.a. die Städtepartnerschaften mit Eskilstuna und Rennes, das Kinderheim in der Rathenaustraße, die Obdachlosen in der Wöhrmühle und die Erlanger „Stolpersteine“. Außerdem engagierte sie sich im kirchlichen Gemeindeleben durch alle Konfessionen hindurch. So ist auch die Geschichte der Juden in Erlangen mit ihrem Namen verbunden, denn seit 1978 organisierte sie die „Woche der Brüderlichkeit“ damals begonnen in enger Verbindung mit dem 1980 ermordeten jüdischen Verleger Sholomo Lewin und dessen Lebensgefährtin Frida Poeschke. Mit beiden verband sie eine enge Freundschaft.

 

Für ihr zahlreiches Wirken wurden ihr 1988 die Bürgermedaille und 2002 der Goldene Ehrenring der Stadt Erlangen verliehen.

Auch außerhalb Erlangens fand ihr vielseitiges Wirken höchste Anerkennung; ausgedrückt wird dies durch die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens und das Bundesverdienstkreuzes.

Ilse Sponsel verstarb im Alter von 86 Jahren am 07.11.2010 in Erlangen.

 

Der linke Abzweig des Bürgermeisterstegs sowie die dort befindliche Grünanlage wurden mit Beschluss vom 27.07.2010 umbenannt in Lewin-Poeschke-Anlage. Zum Gedenken an Ilse Sponsel, die in einem engen Verhältnis zu Lewin und Poeschke stand, soll der rechte Abzweig des Bürgermeisterstegs umbenannt werden in Ilse-Sponsel-Weg.

 

Wichtige Anmerkung: Die Liste mit den geehrten Bürgerinnen und Bürger Erlangens ist Teil der Vorschlagsliste für künftige Straßenbenennungen. Da Frau Ilse Sponsel zeitlebens Ehrungen durch die Stadt Erlangen zuteil wurden, muss ihr Name nicht gesondert  in die Vorschlagsliste aufgenommen werden, sondern kann direkt erfolgen. Die Benennung erfolgt gemäß des „Leitfadens Straßenbenennung“ (UVPA Beschluss vom 16.11.2010).

Die Angehörigen von Frau Sponsel wurden über das Vorhaben einer Straßenbenennung nach Ilse Sponsel informiert und sind mit der Benennung einverstanden.

 

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Der nach rechts abzweigende Fuß- und Radweg vom Bürgermeistersteg aus zur Ebrardstraße führend wird gemäß der Planskizze (Anlage 1) umbenannt in Ilse-Sponsel-Weg.

Zur besseren Orientierung ist es zweckmäßig zwei Straßenschilder aufzustellen. Außerdem wird vorgeschlagen ein ergänzendes Schild mit einer kurzen Erläuterung zur Person anzubringen. Das Schild soll zeitnah aufgestellt werden.

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

€ 300,-- pro Schild

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      
                  bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        
             sind nicht vorhanden

 


Anlagen:        Anlage 1: Ilse-Sponsel-Weg_Planskizze

                        Anlage 2: Brief Amt 13/AL mit Benennungsvorschlag

                        Anlage 3: Gedenken an Ilse Sponsel im Erlanger Stadtrat vom 25.11.2010