Ein
Abzweig des Bürgermeisterstegs wird zur Erinnerung an die langjährig im
Ehrenamt tätige Frau Ilse Sponsel in Ilse-Sponsel-Weg
umbenannt.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die
Gemeinden haben gemäß Art. 56 Abs. 2 GO für eine zuverlässige Orientierung im
Gemeindegebiet zu sorgen. Dazu tragen Straßen- und Platznamen,
Straßennamensschilder und Hausnummern wesentlich bei. Dadurch wird insbesondere
bei Notfällen ein effektiver Einsatz der Rettungsdienste und der Polizei
gewährleistet, sowie Zustellungen und der private Besuchsverkehr erleichtert.
Für die Erteilung der Namen ist gemäß Art. 53 Abs. 1 BayStrWG die Gemeinde
zuständig.
2. Programme / Produkte /
Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Amt
13/AL Helmut Schmitt regt an, die langjährig für die Stadt Erlangen tätige Ilse
Sponsel mit der Benennung eines Weges zu ehren (Anlagen 2 und 3).
Ilse
Sponsel wurde 1924 in Bielefeld geboren. Sie studierte in Halle und legte 1944
die Sportlehrerinnenprüfung ab. Als junge Frau erlebte sie die Schrecken des
Krieges und die Teilung Deutschlands. Diese unmittelbare Betroffenheit und die
Trauer über die unheilvolle Verstrickung des Deutschen Volkes wies ihr den Weg,
die deutsche und später auch die Erlanger Geschichte auf ihre ganz persönliche
Weise aufzuarbeiten.
Nach
ihrem Umzug nach Erlangen trat sie an der Seite ihres Mannes, des ehemaligen
ehrenamtlichen Bürgermeisters Friedrich Sponsel, in den Dienst für die
Brüderlichkeit. Sie engagierte sich zeitlebens ehrenamtlich. Mit ihrem Namen
verbunden sind u.a. die Städtepartnerschaften mit Eskilstuna und Rennes, das
Kinderheim in der Rathenaustraße, die Obdachlosen in der Wöhrmühle und die
Erlanger „Stolpersteine“. Außerdem engagierte sie sich im kirchlichen
Gemeindeleben durch alle Konfessionen hindurch. So ist auch die Geschichte der
Juden in Erlangen mit ihrem Namen verbunden, denn seit 1978 organisierte sie
die „Woche der Brüderlichkeit“ damals begonnen in enger Verbindung mit dem 1980
ermordeten jüdischen Verleger Sholomo Lewin und dessen Lebensgefährtin Frida
Poeschke. Mit beiden verband sie eine enge Freundschaft.
Für
ihr zahlreiches Wirken wurden ihr 1988 die Bürgermedaille und 2002 der Goldene
Ehrenring der Stadt Erlangen verliehen.
Auch
außerhalb Erlangens fand ihr vielseitiges Wirken höchste Anerkennung;
ausgedrückt wird dies durch die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens und
das Bundesverdienstkreuzes.
Ilse
Sponsel verstarb im Alter von 86 Jahren am 07.11.2010 in Erlangen.
Der
linke Abzweig des Bürgermeisterstegs sowie die dort befindliche Grünanlage
wurden mit Beschluss vom 27.07.2010 umbenannt in Lewin-Poeschke-Anlage. Zum
Gedenken an Ilse Sponsel, die in einem engen Verhältnis zu Lewin und Poeschke
stand, soll der rechte Abzweig des Bürgermeisterstegs umbenannt werden in
Ilse-Sponsel-Weg.
Wichtige
Anmerkung: Die Liste mit den geehrten Bürgerinnen und Bürger Erlangens ist Teil
der Vorschlagsliste für künftige Straßenbenennungen. Da Frau Ilse Sponsel
zeitlebens Ehrungen durch die Stadt Erlangen zuteil wurden, muss ihr Name nicht
gesondert in die Vorschlagsliste
aufgenommen werden, sondern kann direkt erfolgen. Die Benennung erfolgt gemäß
des „Leitfadens Straßenbenennung“ (UVPA Beschluss vom 16.11.2010).
Die
Angehörigen von Frau Sponsel wurden über das Vorhaben einer Straßenbenennung
nach Ilse Sponsel informiert und sind mit der Benennung einverstanden.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)
Der
nach rechts abzweigende Fuß- und Radweg vom Bürgermeistersteg aus zur
Ebrardstraße führend wird gemäß der Planskizze (Anlage 1) umbenannt in
Ilse-Sponsel-Weg.
Zur
besseren Orientierung ist es zweckmäßig zwei Straßenschilder aufzustellen.
Außerdem wird vorgeschlagen ein ergänzendes Schild mit einer kurzen Erläuterung
zur Person anzubringen. Das Schild soll zeitnah aufgestellt werden.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€
300,-- pro Schild |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf
Kst/KTr/Sk
sind
nicht vorhanden
Anlagen: Anlage 1: Ilse-Sponsel-Weg_Planskizze
Anlage 2: Brief Amt
13/AL mit Benennungsvorschlag
Anlage 3: Gedenken an
Ilse Sponsel im Erlanger Stadtrat vom 25.11.2010