Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.

Die Stadt Erlangen hat seit über einem Jahr den alleinigen Spitzenplatz unter den deutschen Großstädten mit der niedrigsten Arbeitslosenquote. Nach den aktuellen Oktober-Zahlen hat Erlangen eine Quote von 3,8% vor Ingolstadt mit 4,0%. Angesichts dieser „nicht nur einmaligen“ guten Nachricht, wird oftmals vermutet, Erlangen müsse doch über sehr gute Gewerbesteuereinnahmen verfügen. Die Wirtschaftsförderung hat deshalb die Arbeitslosenquoten der 30 besten deutschen Großstädte den Gewerbesteuereinnahmen 2009 - heruntergebrochen auf Einwohner bzw. sozialversicherungspflichtige Beschäftigte - gegenübergestellt. Das Ergebnis ist der angehängten Tabelle zu entnehmen. Das Jahr 2009 kann bei der Gewerbesteuer deswegen als repräsentatives Jahr herangezogen werden, da es mit seiner Einnahme von 56,9 Mio. Euro nahezu dem Durchschnittswert im Zehnjahresvergleich von 2000 – 2009 entspricht (sog. „Normal“-Jahr).

Auffällig ist, dass bei dem Gewerbesteueraufkommen pro Einwohner mit 541,90 Euro ein Wert erzielt wird, der weniger als ein Drittel von Frankfurt und rund die Hälfte von München und Stuttgart ausmacht. Selbst die Nachbarstadt Nürnberg hat bei Gewerbesteuer  pro Einwohner mit 581,00 Euro einen besseren Wert als Erlangen!

Noch interessanter ist der Vergleich beim Gewerbesteueraufkommen pro sozialversicherungspflichtig  Beschäftigter. Spitzenreiter sind hier Städte wie Frankfurt mit 2.333,00 Euro und München mit 2.010,00 Euro. Die große Mehrheit der 30 besten Großstädte in der Arbeitslosenquote hat einen Wert von über 1.000,00 Euro Gewerbesteuereinnahme pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Erlangen landet hier auf einem „wenig respektablen“ 28. Platz mit unter 700,00 Euro. Lediglich die unterfränkische Stadt Würzburg mit 635,00 Euro und die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam mit 605,00 Euro haben schlechtere Werte.

Fazit:

Die Beschäftigungsstärke und der hervorragende Platz bei der Arbeitslosenquote der deutsche Großstädte spiegelt sich nicht bei den Gewerbesteuereinnahmen nieder. Im Gegenteil: beim Vergleich der Einnahmen pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigten landet Erlangen auf einem – im Sport gesprochen – „Platz im Tabellenkeller“.

Anlagen: eigen erstellter Städtevergleich (AL-Quote per 10/2010; Gewerbesteuer per 2009)