Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Nährstoffe, Makrophyten u.
Reduktion pflanzenfressender Fische
Der Phosphorgehalt im Wasser ist nach wie vor der limitierende Faktor für das Algenwachstum und hier insbesondere für das Blaualgenwachstum im Weiher.
Der Überwachungswert für Phosphor-gesamt im Ablauf der Kläranlage Röttenbach beträgt derzeit 2,0 mg/l. Es ist vorgesehen den Überwachungswert neu ab 01.01.2011 auf 1,5 mg/l festzulegen.
Unabhängig hiervon, wurde an der seit nunmehr schon über drei Jahren praktizierten Vorgehensweise, einen Wert für Phosphor-gesamt von 1,0 mg/l auf freiwilliger Basis sicher einzuhalten, auch im Jahr 2010 festgehalten. Die Mehrkosten teilen sich auch in diesem Jahr die Stadt Erlangen und die Gemeinden Röttenbach und Hemhofen.
Ausgehend von den aktuellen Steuerungsmöglichkeiten beschränken sich mögliche Pflanzungen derzeit auf Schilf im Uferbereich und hier bevorzugt am Nordufer.
Auf Initialpflanzungen von Makrophyten wurde bislang verzichtet, da die Nachhaltigkeit von Pflanzungen durch den einjährigen Ablassrhytmus nicht gegeben ist.
Ein Nutzer oder Pächter der dem Ziel „Reduktion pflanzenfressender Fische“ Rechnung tragen würde, konnte für das Jahr 2010 nicht gefunden werden. Der Dechsendorfer Weiher ist daher in diesem Jahr nicht mit Fischen besetzt worden.
Monitoring / Badeverbot
Das Monitoring im und am Dechsendorfer Weiher wurde im Jahr 2010 in modifizierter Form fortgesetzt. Träger waren wieder das Gesundheitsamt Erlangen, das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg und die Stadt Erlangen. Die Beprobung erfolgte generell im 14-tägigen Rhythmus.
Die Ergebnisse der letzten Untersuchungen stellen sich wie folgt dar:
-
deutlicher Anstieg der Phosphorkonzentrationen ab Anfang August (ortho-P
bis auf 30-fach
erhöhte Werte; gesamt-P bis auf 5-fach
erhöhte Werte)
- immer noch stark
erhöhte Konzentrationen am 20.09.2010 (ortho-P mit 0,102 mg/l ca. 20-
fach und gesamt-P mit 0,189 mg/l ca.
3-fach erhöht gegenüber Werte im 1. Halbjahr 2010)
- deutliche Zunahme
des Chlorophyll-a-Gehaltes ab Ende Juli mit Rückgang im September
auf „Normalwerte“
- Stickstoffparameter seit Mitte Mai unverändert im Bereich der Nachweisgrenze
Sowohl im Kleinen Bischofsweiher im Oberlauf des Dechsendorfer Weihers
als auch in der Weiherkette im Unterlauf des Weihers war im zeitlichen Verlauf
des Jahres eine analog ausgeprägte Belastung des Wassers mit Blaualgen
festzustellen. Die Beprobung des Wasserchemismus im Kleinen Bischofsweiher Ende
Juli und Anfang August 2010 ergab auffällig hohe Konzentrationen an
Ammonium-Stickstoff, ortho-P und gesamt-P mit Werten jeweils > 2 mg/l, d.h. gegenüber den aktuell
hohen Werten im Dechsendorfer Weiher nochmals 10-fach bzw. 20-fach erhöht.
In der Badesaison 2010 musste ein Badeverbot im Zeitraum vom 27.05. bis 28.06. und nochmals vorübergehend im Zeitraum vom 06.08. bis 09.08. ausgesprochen werden.
Im Vergleich zum Jahr 2009 lagen laut Gesundheitsamt Erlangen in diesem Jahr zwei Arten von Blaualgen zu etwa gleichen Anteilen im Wasser vor. Beide Algenarten können einen Giftstoff bilden. Die Wirkung der Stoffe im Organismus ist sehr unterschiedlich, so dass eine Verstärkung des einen durch den anderen nicht stattfinden kann. In der gegebenen Konstellation mit deutlich sichtbarem Wachstum von Blaualgen, aber ohne Überschreitung gefährlicher Mengen einer Algenart, empfiehlt auch das Umweltbundesamt auf die Blaualgen hinzuweisen und davon abzuraten in Bereichen mit sichtbarer dichterer Ansammlung zu baden.
Ablassen u. Wiederbefüllen des
DW
Der Dechsendorfer Weiher wird seit 02.10.2010 abgelassen. Der Weiher soll auch in diesem Jahr nicht mit ablaufendem Wasser aus dem Kleinen Bischofsweiher (s. vorstehende Ergebnisse der Beprobung des Wasserchemismus) befüllt werden. Auch soll das ablaufende Wasser weiterer oberliegender Weiher nicht genutzt werden. Dieses soll, wie das Wasser aus dem Kleinen Bischofsweiher, durch den Dechsendorfer Weiher ins Unterwasser abgeleitet werden.
Angestrebt wird wiederum eine deutlich niedrigere Grundbelastung des Weiherwassers mit Phosphor im nächsten Jahr. Wie im vergangenen Winter praktiziert, soll der Dechsendorfer Weiher erst wieder mit den Niederschlägen in diesem Winter und ggfls. auch erst mit weiteren Niederschlägen im Frühjahr 2011 befüllt werden.
Dies kann durchaus eingeschränkte Freizeitnutzungen im Winter und Frühjahr zur Folge haben.