Betreff
Zukünftige Entwicklung des Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg
Vorlage
II/045/2010
Aktenzeichen
II/WA
Art
Beschlussvorlage

1. Der Medical Valley EMN e. V. erhält für das Jahr 2010 einen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro für die Etablierung von nachhaltigen Clustermanagement-Strukturen, die für die organisatorische Umsetzung des Wettbewerbsbeitrages und die Ausschüttung der damit verbundenen Fördermittel des BMBF zwingend notwendig sind.

2. Die Stadt schließt mit dem Medical Valley EMN e. V. einen Geschäftsbesorgungsvertrag über die Durchführung von Netzwerkaktivitäten im Medizin- und Gesundheitsbereich, wie sie bisher durch einen städtischen Mitarbeiter als Geschäftsführer der Kompetenzinitiative Medizin-Pharma-Gesundheit betrieben wurden. Der Verein erhält hierfür eine Kostenpauschale in Höhe von 25.000 Euro. Der Vertrag wird auf das Jahr 2010 befristet.

3. Der Mitgliedschaft der Stadt Erlangen im Medical Valley EMN e.V. wird zugestimmt. Soweit die Stadt Zuschüsse an den Verein leistet, beinhalten diese den jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 1.000 Euro.


1. Vorbemerkung zum Medical Valley EMN e.V.

 

Das Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg gehört zu den innovativsten und wirtschaftlich stärksten Medizintechnikclustern weltweit. Auf regional dichtestem Raum findet sich hier ein kreatives, wirtschaftlich orientiertes Milieu, dessen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheitsversorgung, aus dem Finanzwesen und der Politik sich zwei gemeinsame Ziele gegeben haben:
- nur solche Produkte, Dienstleistungen und Lösungen zu entwickeln, die einen Beitrag zur Effektivität und Effizienz der Gesundheitsversorgung leisten und
- die Europäische Metropolregion Nürnberg zu einer Modellregion für eine optimale Gesundheitsversorgung zu entwickeln

 

Der Verein „Medical Valley EMN e. V.“ integriert die Partner in ein gemeinsames, interaktives Netzwerk. Die Akteure bündeln im Verein strategisch das regionale Potenzial, um die besten Angebote zur Gesundheitsversorgung unserer Bürger vor Ort und für den globalen Markt zu entwickeln.

 

Mit inzwischen nahezu 100 Mitgliedern repräsentiert der Verein ein breites Spektrum von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitsversorgung.

 

Erster Vorsitzender des Vereins ist der ehemalige Vorstandvorsitzende von Siemens Medical Solutions (nunmehr Siemens Healthcare), Herr Prof. Dr.-Ing. Erich R. Reinhardt. Stellvertreter ist der Rektor der FAU Erlangen-Nürnberg, Herr Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. Zweiter stellvertretender Vorsitzender ist Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis.

 

Für ausführliche Informationen wird auf die Homepage des Medical Valley EMN e.V. (siehe Link unter
www.
medical-valley-emn.de) verwiesen.

 

 

 

2. Entwicklung „Medical Valley“ ab 2004 bis heute unter Einbindung der Stadt Erlangen

 

Die verwaltungsinterne Koordination und Abwicklung im Zusammenhang mit dem Medical Valley erfolgte bis Ende des Jahres 2009 durch die Amtsleitung des Bürgermeister- und Presseamtes. Diese organisatorische Zuständigkeit ergab sich u. a. aus der stellenplanmäßigen Zuordnung von Herrn Dr. Heydrich, dem ehemaligen Geschäftsführer der Kompetenzinitiative Medizin-Pharma-Gesundheit. Seit 2010 fungiert Ref. II/WA als Verbindungsstelle zum Medical Valley EMN e.V.

 

Bereits am 05.05.2004 wurde im Ältestenrat berichtet, dass die Zusammenarbeit zwischen Universität, Siemens AG und Stadt Erlangen verbessert werden und über den Kanzler der Universität eine Geschäftsführung zur Koordination im Medical Valley-Beirat etabliert werden soll.
Vor diesem Hintergrund hat der Haupt- Finanz- und Personalausschuss am 22.09.2004 einstimmig beschlossen, dass sich die Stadt Erlangen mit einem Personalkostenzuschuss von jährlich 15.000 Euro beteiligt und eine gemeinsame Vereinbarung mit der Universität und der Siemens AG abschließt. Die Geschäftsführerin war vom 01.01.2005 bis 31.01.2009 tätig.

 

In den Jahren 2005 bis 2009 hat die Stadt Erlangen Zuschüsse in Höhe von insgesamt 143.833,83 Euro geleistet. Dabei wurden die Beträge bzw. Personalkostenzuschüsse in den einzelnen Jahren im Budget des Bürgermeister- und Presseamtes im Rahmen der Haushaltsaufstellung veranschlagt und bereit gestellt. Der Verwendungsnachweis für 2009 wird nach der Wirtschaftsprüfung und Vorlage noch von Amt 13 geprüft.

 

 

3. Medical Valley wird Spitzencluster – Grandioser Erfolg für "Exzellenzzentrum Medizintechnik"

 

Im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums (BMBF) hat sich das Medical Valley EMN (Europäische Metropolregion Nürnberg) -mit Unterstützung durch die Erlangen AG- mit seinem Antrag "Exzellenzzentrum für Medizintechnik" in einem hochkarätigen Feld von Mitbewerbern durchgesetzt. Bis zu 40 Millionen Euro beträgt die Fördersumme des BMBF. Mit diesem Erfolg fließen in der Metropolregion mehr als 80 Millionen Euro in Projekte von Industrieunternehmen und deren Forschungspartnern, um die Entwicklung innovativer Technologien, Produkte und Dienstleistungen zu ermöglichen, die die Gesundheitsversorgung deutlich verbessern werden. Damit werden auch Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie unterstützt ebenfalls die strategische Weiterentwicklung des Medical Valley EMN zu einem internationalen Spitzencluster und ist an der nachhaltigen Förderung beteiligt.

 

Die Juroren haben als besondere Stärke der Clusterinitiative die enge Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie die Innovationskraft der mittelständigen Unternehmen erkannt. Eine herausgehobene Position und Ankerfunktion im Cluster hat Siemens Healthcare mit einer Reihe von Projekten im Bereich der Bildgebenden Diagnostik.

 

Der Erfolg des „Exzellenzzentrum für Medizintechnik“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch partnerschaftliche und vertrauensvolle Bündelung von Kräften eine technologische Spitzenstellung erreicht und ausgebaut werden kann. In insgesamt 43 Projekten sind Unternehmen, universitäre und außeruniversitäre Forschungsinstitutionen und Gesundheitsversorger in den Bereichen Bildgebende Diagnostik, Intelligente Sensorik, Therapiesysteme und Augenheilkunde aus der gesamten Europäischen Metropolregion Nürnberg vertreten. Besonders hervorzuheben ist, dass an 22 Projekten kleine und mittlere Unternehmen maßgeblich beteiligt sind.

 

Das Zentrum dieses Spitzenclusters, aus dem über 75 % der Clusterpartner kommen, ist der Standort Erlangen.

 

 

4. Künftige Ausrichtung des Medical Valley EMN e. V.

 

Um die Ausschüttung der oben erwähnten 40 Mio. Euro Fördermittel des BMBF bis 2015 (Förderzeitraum) zu gewährleisten, ist die Etablierung von nachhaltigen Clustermanagement-Strukturen zwingend notwendig. Diese Clustermanagement-Strukturen sind derzeit noch zuschussbedürftig, da eine komplette Refinanzierung über Mitgliedseinnahmen des Medical Valley EMN e.V. nicht möglich ist. Mit der Durchführung und der Umsetzung der Strategie sind im Verein 7 Personen beschäftigt.

 

Der Verein beantragt für das Jahr 2010 einen städtischen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro zur Absicherung der Basisfinanzierung. Siemens Healthcare wird sich ebenfalls mit 40.000 Euro beteiligen. Die Friedrich-Alexander-Universität und das Universitätsklinikum tragen jeweils 20.000 Euro zur organisatorischen Stärkung und zur Projektabwicklung bei.

 

Mit HFPA-Beschluss vom 10./11.02.2010 im Rahmen der Haushaltsberatungen 2010 wurden der Übergang von Haushaltsmitteln in Höhe von 65.000 Euro von Amt 13 an die Abteilung „Wirtschaftsförderung und Arbeit“ beschlossen. Seit 2010 fungiert sie als Verbindungsstelle zum Medical Valley EMN e. V., weil sie diese Funktion auch für die Erlangen AG inne hat und zwischen Medical Valley EMN e. V. und Erlangen AG enge personelle und inhaltliche Verflechtungen bestehen. Dieser Mittelübergang war mit einer korrespondierenden Sach- und Personalkostenkürzung bei Amt 13 verbunden.

 

Aus diesen Haushaltsmitteln von insgesamt 65.000 € kann der beantragte Zuschuss von 40.000 Euro bezahlt werden.

 

 

5. Weitere Netzwerkaktivitäten des Medical Valley EMN e. V.

 

Neben den Aktivitäten im Rahmen der organisatorischen Umsetzung des Wettbewerbsbeitrages leistet der Medical Valley EMN e.V. weiterhin Netzwerkarbeit für alle in der Europäischen Metropolregion Nürnberg angesiedelten Akteure im Bereich Medizin, Pharma und Gesundheit. Hierbei werden auch Aktivitäten der früheren Kompetenzinitiative Medizin-Pharma-Gesundheit fortgeführt. Hierzu gehören u. a. die bewährten Branchendialoge als Kontaktbörse, Unternehmerstammtische zur Vertiefung von Projektideen, die Überführung der Datenbankkontakte der Kompetenzinitiative, die Verwaltung der Internetpräsenzen sowie weitere Aktivitäten, einschließlich der Beteiligung an weiteren Wettbewerben.

 

Da der damit verbundene Aufwand nicht aus den Eigenmitteln des Vereins finanziert werden kann, soll ein Geschäftsbesorgungsvertrag zwischen Stadt und Verein abgeschlossen werden. Der Vertrag wird auf das Jahr 2010 befristet. Der Verein erhält eine Kostenpauschale in Höhe von 25.000 Euro.
Diese kann neben dem Zuschuss zur Etablierung nachhaltiger Clustermanagement-Strukturen aus den oben dargestellten Haushaltsmitteln von 65.000 Euro finanziert werden.

 

6. Mitgliedschaft der Stadt Erlangen im Medical Valley EMN e.V.

 

Oberbürgermeister Dr. Balleis war in seiner Funktion als Vertreter der Stadt Erlangen Gründungsmitglied des Medical Valley Bayern e.V., der inzwischen in Medical Valley EMN e.V. umbenannt wurde. Von Anbeginn an war Oberbürgermeister Dr. Balleis Vorstandsmitglied, derzeit ist er zweiter stellvertretender Vorsitzender.

 

Bei der Vereinsgründung 2007 wurde über die Mitgliedschaft der Stadt Erlangen kein Beschluss des HFPA herbeigeführt.

Da im Medical Valley EMN e.V. alle wichtigen Akteure des Medizin- und Gesundheitsbereiches unserer Region zusammenarbeiten, ist es erforderlich, dass auch die Stadt Vereinsmitglied ist und der Vertreter der Stadt in maßgeblicher Funktion die weitere Entwicklung mitgestalten kann. Der HFPA wird deshalb gebeten, nachträglich die Mitgliedschaft der Stadt Erlangen im jetzigen Medical Valley EMN e.V. zu beschließen.

 

      Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten: Förderung für laufende Zwecke

65.000 €

bei Sachkonto: 531701

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      
                  bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk   531701     

             sind nicht vorhanden

 


Anlagen: