Sitzung: 20.01.2020 Seniorenbeirat
Protokollvermerk:
Andrea Kaiser, Leiterin des Seniorenamts, stellt die Aktion mit den Postkarten „Altersarmut“ vor und bittet den Seniorenbeirat um eine aktive Verteilung unter seinen Mitgliedern.
Versteckte Altersarmut ist immer wieder Thema und auch in einer reichen
Stadt wie Erlangen präsent. Mit einer Postkartenaktion macht das Sozialamt der
Stadt Erlangen jetzt auf Beratungsangebote zur Grundsicherung aufmerksam. Für
viele alte Menschen reicht das Geld – selbst wenn sie eine Altersrente beziehen
– zur Bestreitung des Lebensunterhaltes nicht aus. In Erlangen erhalten rund
1.000 Personen deshalb die sogenannte Grundsicherung. Der Kreis der Menschen,
für die die Grundsicherung in Frage käme, liegt nach Einschätzung des
Sozialamtes hingegen deutlich höher. Viele Senioren verzichten auf einen Antrag
– besonders wenn die zu erwartende Unterstützung niedrig ist.
Diese Postkarte soll einen Weg öffnen, an die Betroffenen heranzukommen
und diese zu informieren. Der Versand der Karte erfolgte an ca. 230 Mittler
Anfang Januar 2020. Sie werden über Mittler (s. u. die Gruppen) direkt an
Betroffene weitergegeben, denen die Möglichkeit zur Information nahegebracht
wird. Damit verbunden ist die Hoffnung, Betroffene zu aktivieren und zu ihrem
Recht zu verhelfen. Bisher gab es im Sozialamt ca. fünf Meldungen auf die
Karte, die jedoch von Personen stammen, die Vermögen zur Verfügung haben oder
deren Rente viel zu hoch ist.
Dabei kämen die Betroffenen in Erlangen zusätzlich zur Grundsicherung
durch den ErlangenPass in den Genuss zahlreicher Vergünstigungen, z. B. im
Busverkehr oder in Kultureinrichtungen. Weiterhin können sie sich in diesem
Fall von den Rundfunk- und Fernsehgebühren befreien lassen. Mit der Postkartenaktion
sollen alle älteren Menschen in der Stadt, vor allem aber auch Einrichtungen,
die Senioren beraten, und Multiplikatoren erreicht werden.
Wer 800 Euro oder weniger im Monat zur Verfügung hat, sollte sich
deshalb beim städtischen Sozialamt beraten lassen. Um Grundsicherung zu
beziehen, muss man entweder das Rentenalter erreicht haben oder volljährig und
dauerhaft voll erwerbsgemindert sein. Unterhaltsansprüche gegen Kinder und
Eltern macht das Sozialamt nur dann geltend, wenn das Einkommen der Kinder über
100.000 Euro im Jahr liegt.
Informationen zur Beratung sind unter den Telefonnummern 09131 86-1823
oder -2065 erhältlich. Die Beratung erfolgt auch persönlich ohne Termin montags
(14:00 bis 18:00 Uhr), dienstags, donnerstags und freitags von 8:00 bis 12:00
Uhr im 4. OG des Rathauses (Zimmer 405, 406, 407).
Versandt wurden die
Flyer an:
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Seniorenaußenstellen,
·
Seniorenclubleiter,
·
Beratungsstellen
/ Hausnotruf,
·
Pflegedienste,
·
Hauswirtschaftliche
Dienste,
·
Essen
auf Rädern, Mittagstisch,
·
Gemeinschaftsärzte,
Orthopäden, HNO-Ärzte, Augenärzte, Urologen, Zahnärzte und
·
Wohnungsgesellschaften.
Nachbestellt wurden
die Flyer bereits von
·
BRK
Bayerisches Rotes Kreuz Erlangen-Höchstadt e.V. und
· Pflegezentrum St. Elisabeth der Malteser.